Alno: Antrag auf Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung

Der Küchenhersteller Alno – hier ein Bild vom Messestand auf der LivingKitchen 2017 – hat Antrag auf Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung gestellt. Photo: Koelnmesse






Die Alno AG (Pfullendorf) hat beim Amtsgericht Hechingen Anträge auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Damit will der Vorstand des Küchenherstellers nach Unternehmensangaben die zum Jahresbeginn eingeleitete Sanierung fortsetzen und den Turnaround absichern.
Die seit Anfang 2017 umgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen im Konzern zeigen nach Aussage von Alno nach den ersten fünf Monaten bereits Erfolge: Unter anderem konnte der operative Fehlbetrag (EBITDA vor Restrukturierung) nach vorläufigen Zahlen per Mai 2017 im Inland um 8,7 Mio. Euro auf -1,3 Mio. Euro reduziert werden (Jan-Mai 2016: -10,0 Mio. Euro).
Trotz dieser operativen Erfolge sei der Vorstand aufgrund der hohen Finanzverbindlichkeiten und der damit verbundenen Zinsbelastung gehalten, einen Antrag auf Eigenverwaltung zu stellen. Zuletzt konnte in den mit potenziellen Investoren und Gläubigern geführten Verhandlungen keine Einigung erzielt werden.
Mit dem Antrag verfolge der Vorstand gemeinsam mit dem Aufsichtsrat das Ziel, die 2012 mit dem sogenannten ESUG („Erleichterung der Sanierung von Unternehmen“) eingeführten Vorteile zu nutzen und das Unternehmen nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen fortzuführen. Die bisherige starke Marktposition als einer der größten inländischen Küchenhersteller solle gesichert werden.
Sollte das Amtsgericht ein vorläufiges Verfahren in Eigenverwaltung eröffnen, bleibt der Vorstand unverändert in der Geschäftsführung und ist voll handlungsfähig. Der Geschäftsbetrieb läuft insgesamt unverändert weiter, die Mitarbeiter sind über das Insolvenzgeld abgesichert.
Anträge auf Sanierung in Eigenverwaltung werden ebenfalls für die Tochtergesellschaften Wellmann GmbH & Co KG sowie die Logistik & Service GmbH gestellt. Alle übrigen in- und ausländischen Tochtergesellschaften einschließlich der Pino Küchen GmbH sind von dem Antrag nicht betroffen.
Der Alno-Konzern zählt nach eigenen Angaben zu den führenden Küchenherstellern in Deutschland. An vier internationalen Produktionsstandorten mit insgesamt rund 1.900 Mitarbeitern produziert Alno ein Küchenvollsortiment für den deutschen und internationalen Markt. Der Alno Konzern ist mit über 6.000 Vertriebspartnern in mehr als 64 Ländern der Welt aktiv. Im Geschäftsjahr 2015 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 522 Millionen Euro.






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