Alno: Streit um Pino Küchen verschärft sich






Der Streit um die Insolvenz von Alno (Pfullendorf) und seiner Tochter-Unternehmen wird immer schärfer. Das Amtsgericht Hechingen hat am Montag auf den Antrag der pino Küchen GmbH vom 21. Juli 2017 die vorläufige Eigenverwaltung angeordnet. Derweil hat die Lichtensteiner Gesellschaft First EPA Holding AG, hinter der unter anderem die frühere Alno-Finanzchefin Ipek Demirtas und Ex-CEO Max Müller stehen, nun mit einer eigenen Presseerklärung auf die Ad-hoc Meldung der Alno AG reagiert und schwere Vorwürfe gegen den Vorstand erhoben.
Der Geschäftsbetrieb der pino Küchen GmbH soll insgesamt unverändert fortgeführt werden. Zum vorläufigen Sachwalter hat das Gericht Prof. Dr. Martin Hörmann aus der Kanzlei ANCHOR Rechtsanwälte bestellt. Laut Alno war der Insolvenz-Antrag notwendig geworden, da die Verhandlungen mit den Gläubigern der pino Küchen GmbH zu keiner Einigung geführt haben.
Genau dies bestreitet die First EPA. Die Holding als größter Gläubiger der pino Küchen GmbH habe der Alno AG am 20.Juli 2017 ein Angebot auf Kauf der Anteile an der pino Küchen GmbH unterbreitet. Dieses Angebot sollte zugleich auch eine Insolvenz bei der pino Küchen GmbH vermeiden. Alno sei aber bislang nicht bereit, mit der First EPA über dieses Angebot zu verhandeln und habe trotz der Offerte am 21. Juli 2017 einen Insolvenz-Antrag gestellt.
Stattdessen fordere Rechtsanwalt Stefan Denkhaus als Vertreter der Alno AG, dass First EPA ihre Forderungen gegen die pino Küchen GmbH im Umfang von rund 22,7 Mio. Euro an die zur Hastor-Gruppe gehörige Tahoe Investors GmbH im Wesentlichen für einen Kaufpreis von 1,00 Euro mit Besserungsschein verkaufe.
Der angebotene Besserungsschein sei sowohl in zeitlicher Hinsicht als auch vom Umfang stark eingeschränkt (maximal 10 Prozent des Nominalwertes der für 1,00 Euro zu verkaufenden Forderungen von 22,7 Mio. Euro) und solle zudem nicht auf die pino Küchen GmbH bezogen sein, sondern sich gegen das Erwerber-Vehikel der Hastor-Gruppe richten, so die First EPA.
Dieses Angebot werde dem Anteil der Forderungen der Liechtensteiner Holding an der Finanzausstattung der pino Küchen GmbH in keiner Weise gerecht. Darüber hinaus werde mit diesem aus Sicht der First EPA Holding AG „nicht akzeptablen Erwerbsangebot“ offensichtlich versucht, die First EPA Holding AG als größte Gläubigern der pino Küchen GmbH durch eine Gläubigerin der Hastor-Gruppe auszutauschen, um auf diese Weise die pino Küchen GmbH unter die unmittelbare Kontrolle der Hastor-Gruppe und unter Ausschluss externer Gläubiger zu bringen.
Die First EPA Holding AG will laut ihrer Aussage die Fortführung der pino Küchen GmbH außerhalb der Insolvenz und damit insbesondere den Erhalt der Arbeitsplätze der Gesellschaft erreichen. Hierzu sei sie nach wie vor bereit, mit der Alno AG über den Kauf der Anteile an der pino Küchen GmbH zu verhandeln.






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