Aufwärtstrend bei Pfleiderer setzt sich fort






Die börsennotierte Pfleiderer AG (Neumarkt) hat das dritte Quartal 2011 nach vorläufigen Zahlen mit einem positiven Nachsteuerergebnis von 1,6 Mio. Euro abgeschlossen. Der Konzernumsatz der fortzuführenden Aktivitäten (also ohne Nordamerika-Geschäft) lag im Berichtsquartal mit 297,5 Mio. Euro knapp 5 % über dem Wert des Vorjahres, obwohl der Holzwerkstoffkonzerndrei Werken in Deutschland geschlossen hat. Wachstumstreiber war weiterhin die Region Osteuropa mit einem Umsatzplus von rund 20 %.
Wie Pfleiderer in dem heute veröffentlichten Quartalsbericht weiter mitteilt, ließen sich sowohl in West- als auch in Osteuropa deutliche Preissteigerungen durchsetzen. So konnten die weiterhin stark steigenden Rohstoffkosten kompensiert und ein positiver Margeneffekt erzielt werden. Das EBITDA stieg im dritten Quartal 2011 um 5,6 % auf 28,1 Mio. Euro nach 26,6 Mio. Euro im Vorjahr. Damit lag die EBITDA-Marge im dritten Quartal bei 9,4 %. Bereinigt um Einmalbelastungen von 6,5 Mio. Euro lag das EBITDA bei 34,6 Mio. Euro und die Marge bei 11,6 %. Trotz unverändert hoher Finanzierungslasten schloss der Konzern das dritte Quartal bei den fortzuführenden Aktivitäten mit einem Nachsteuergewinn von 1,6 Mio. Euro ab nach -14,2 Mio. Euro im gleichen Quartal 2010.
In den ersten neun Monaten 2011 übertraf der Konzernumsatz der fortzuführenden Aktivitäten mit 892,8 Mio. Euro den Wert der Vorjahresperiode um 7,8 %. Das EBITDA  stieg auf 72,3 Mio. Euro nach 65,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Damit lag die EBITDA-Marge in der Berichtsperiode bei 8,1 % nach 7,9 % vor einem Jahr. Ohne Einmalbelastungen, die im Rahmen der derzeitigen Restrukturierung anfielen, lagen das bereinigte EBITDA bei 88,7 Mio. Euro und die Marge entsprechend bei 9,9 %.
Das EBIT der ersten neun Monate lag trotz der Restrukturierungsaufwendungen mit 30,7 Mio. Euro erheblich über dem Vergleichswert des Vorjahres von 3,0 Mio. Euro. Dabei wirkte sich unter anderem die Reduzierung der Abschreibungen auf 41,6 Mio. Euro (62,2 Mio. Euro im Vorjahr) positiv aus.

Ansonsten ist das Ergebnis weiterhin geprägt durch die Belastung aus der hohen Verschuldung, da die im Restrukturierungskonzept vorgesehen Reduzierung der Zinslast noch nicht realisiert werden konnte. Das Finanzergebnis der ersten neun Monate von -80,4 Mio. Euro (Vorjahr -21,5 Mio. Euro) war im Vergleich zum Vorjahr zum einen von höheren Zinserträgen und zum anderen von höheren Zinsaufwendungen gekennzeichnet. Der Anstieg der Finanzerträge für das fortzuführende Geschäft resultierte aus der Weiterbelastung von Gebühren in Höhe von 17,8 Mio. Euro im Rahmen der Restrukturierung an das nicht fortzuführende Geschäft Nordamerika.

Die im Restrukturierungskonzept vorgesehenen Kapitalmaßnahmen konnten laut Unternehmensangaben hingegen bislang noch nicht umgesetzt werden. Wie berichtet, waren gegen die entsprechenden Beschlüsse im Sommer von einzelnen Aktionären bzw. Gläubigern Anfechtungsklagen erhoben worden, die vom Landgericht Frankfurt am Main inzwischen bestätigt wurden. Pfleiderer hat gegen das Urteil Beschwerde eingelegt und erwartet nun die Entscheidung des zuständigen OLG Nürnbergs für Januar 2012.

Unter der Annahme, dass das finanzielle Restrukturierungskonzept wie geplant umgesetzt wird, rechnet Pfleiderer für das Gesamtjahr 2011 mit einem Wachstum des Umsatzes der fortgeführten Aktivitäten im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich. Auf vergleichbarer Basis, das heißt ohne Berücksichtigung des Nordamerika-Geschäfts, erwartet Pfleiderer auch im Jahr 2012 weiteres Wachstum, sofern sich die derzeitigen Rahmenbedingungen nicht substanziell verschlechtern.

Die Ergebnissituation wird im Gesamtjahr 2011 ganz wesentlich noch von den Kosten der Restrukturierung beeinflusst werden. Trotz einer deutlichen operativen Verbesserung wird für das Gesamtjahr weiterhin ein Verlust erwartet. Für 2012 erwartet der Vorstand eine weitere operative Ergebnisverbesserung im Konzern.  (ba)







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