Backhausen: Scheich zahlt nicht, Banken fordern ihr Geld






Das in finanzielle Schwierigkeiten geratene Traditionsunternehmen Backhausen interior textiles GmbH (Hoheneich/Österreich) muss die strukturierte Sanierung einleiten. Die von Geldgeber Scheich Al Jaber für den 9. Oktober zugesicherte Überweisung für den Einstieg ins Unternehmen Backhausen ist bis dato nicht geflossen. Die Banken stellten alle Kredite an Backhausen fällig.
Der Betrieb geht während der Sanierungsphase unverändert weiter. Die Arbeitsplätze sind nicht gefährdet. Kundenbestellungen werden weiterhin fristgerecht erfüllt, heißt es laut Pressemitteilung. „Wir müssen die Reißleine ziehen. Der Druck der Banken wurde zu groß. Wir bzw. die Hypo-NÖ-Bank haben zwar schriftliche Zusagen von Mohamed Bin Issa Al Jaber, aber aus nicht nachvollziehbaren Gründen ist die für 9. Oktober fix zugesagte Überweisung nicht rechtzeitig erfolgt. Nun haben leider unsere Banken keine Geduld mehr“, erklärt Reinhard Backhausen, Geschäftsführender Gesellschafter.
Der Partnerschaft mit Al Jaber hat Backhausen bis zuletzt aus mehreren Gründen reale Chancen eingeräumt. Reinhard Backhausen: „Al Jaber ist bei uns mit seinen Hotels seit einigen Jahren ein guter Kunde und hat immer alle Rechnungen bezahlt. Auch die Banken unterstützten seine Beteiligung. Wir sind also keineswegs blauäugig in diese Verhandlungen gegangen.“ Hauptgrund für die Schieflage von Backhausen war die Wirtschaftskrise in 2008/2009 und der damit verbundene Preisverfall im Großprojektgeschäft (speziell durch asiatische Konkurrenz), das einen beträchtlichen Anteil des Umsatzes von Backhausen bildete. Nach einem Kostenoptimierungsprogramm und der Implementierung einer neuen Vertriebsstrategie war 2012 ein deutlicher Aufschwung zu spüren. Mit einer Stärkung der Eigenkapitalstruktur durch einen Partner will sich Backhausen gegen die volatilen Märkte schützen und das Unternehmen für die Zukunft fit machen. (aw)






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