Blanco:  Zweistelliger Umsatzrückgang




Blanco:  Zweistelliger Umsatzrückgang














Geschäftsführung der Blanco Gruppe (von links): CFO Rüdiger Böhle, CEO Frank Gfrörer, COO Holger Stephan. Photo: Blanco



Die Blanco Gruppe (Oberderdingen) meldet für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von rund 413 Mio. Euro, was einem Rückgang von rund 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Als Haupttreiber dieser Entwicklung bezeichnet das Unternehmen das international sehr schwache Bau- und Neuküchengeschäft.


Wie die Gruppe weiter berichtet, wurden vor diesem Hintergrund im vergangenen Jahr wichtige Weichenstellungen bei Kostenstruktur und Organisation, dem Produktportfolio und in der Markenausrichtung vorgenommen. CEO Frank Gfrörer sieht das Unternehmen deshalb in der Lage, wieder aus eigener Kraft wachsen zu können: „Wir haben unseren strategischen Kurs trotz der widrigen Umstände konsequent fortgeführt. Wir werten den Wasserplatz in der privaten Haushaltsküche mit der Blanco „UNIT“ auf und positionieren uns im Premiumsegment. Unser neues Trinksystem „CHOICE“ sowie weitere Produktneuheiten, eine neue Markenidentität und Entwicklungen an unseren Standorten werden uns dabei helfen.“


Mit einer neuen Kampagne begleitet Blanco die aktuelle Markteinführung der Blanco „CHOICE“ in Deutschland und dem Vereinigten Königreich. Unter dem Motto „You‘ve got the CHOICE“ stellt Blanco dabei die große Auswahl an Möglichkeiten für die  Wasserzubereitung in den Mittelpunkt und thematisiert gleichzeitig die Vielfältigkeit des modularen Systemansatzes der Blanco „UNIT“ für den Küchenwasserplatz insgesamt. Der Kampagnenauftritt zur Einführung der "CHOICE" gibt zugleich einen Ausblick auf die neue Blanco Markenidentität, die über die nächsten Monate sukzessive eingeführt und breitflächig ausgespielt werden wird – über die eigenen digitalen Kanäle und Brand Experience Centers bis zu den Materialien für die Handelsunterstützung. Gfrörer sieht darin einen wichtigen Schritt, die Transformation des Unternehmens zum Systemanbieter am Küchenwasserplatz auch nach außen deutlich zu dokumentieren: „Die Fähigkeit zur Veränderung ist eine große Stärke der Blanco – und das seit nahezu 100 Jahren. Wir haben uns in den letzten Jahren fundamental weiterentwickelt und bringen das mit der neuen Kampagne nun auch nach außen sichtbar zum Ausdruck.“


Mit Investitionen im zweistelligen Millionenbereich hat Blanco im Geschäftsjahr 2023 unter anderem seine Produktions- und Logistikstandorte gezielt gestärkt und auf zukünftige Aufgaben ausgerichtet. Der Standort Sulzfeld ist mit weiteren Kompetenzen ausgestattet worden und verantwortet neben der Verarbeitung von Edelstahl auch die Endmontage der Multi Frame Modelle sowie die Retourenabwicklung. Das Global Production Center Composite ist mit der Einführung des Manufacturing Execution Systems (MES) an den Standorten Toronto (CA) und Most (CZ) nunmehr weltweit einheitlich aufgestellt. Auch die insgesamt sieben eigenen Logistikstandorte der Unternehmensgruppe arbeiten mit der Einführung einer modernen IT-Systemlandschaft für die Lagerverwaltung in den USA und Kanada nun auf einer gemeinsamen Plattform und können dadurch deutliche Effizienzvorteile generieren.


COO Holger Stephan sieht in den umgesetzten Weiterentwicklungen vor allem positive Auswirkungen auf die Liefertreue und -qualität der Blanco: „Für uns ist der OTIF, das steht für ‚On-Time In-Full‘, eine enorm wichtige Kennzahl. Hier konnten wir uns durch die umgesetzten Maßnahmen deutlich verbessern und liegen inzwischen bei über 90 Prozent. Damit nähern wir uns unserer selbst gesetzten Zielmarke – unsere Handelspartner können sich auf uns verlassen.“


Mit einem umfangreichen Maßnahmenbündel hat das Blanco Management im vergangenen Jahr auf die schwierige Marktlage reagiert. Mit dem Einsatz von Kurzarbeit in allen Unternehmensbereichen konnte die Kostenseite entlastet und die notwendige Personalflexibilität aufrechterhalten werden. Gleichzeitig ist das „Blanco Execution Program“ (BEP) auf den Weg gebracht worden, um das Unternehmen insgesamt agiler und effizienter zu machen und so die Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität zu steigern. Ergänzt wurden die Maßnahmen mit umfangreichen und intensiven Weiterbildungs- und Kommunikationsaktivitäten in Richtung Belegschaft, um die Transformation des Unternehmens weiter aktiv voranzutreiben. Im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Blanco Gruppe von 1.634 auf 1.544 zurückgegangen. Der Übergang konnte in allen Fällen durch natürliche Fluktuation und individuelle Vereinbarungen ohne betriebsbedingte Kündigungen erreicht werden.


Bei der Prognose für das Geschäftsjahr 2024 bleibt Blanco mit Blick auf die Gesamtmarktentwicklung verhalten. Insbesondere die Schwäche des Bausektors in wichtigen Märkten sowie die nach wie vor spürbare Konsumzurückhaltung im Küchensektor hemmen die Entwicklung. Gleichzeitig sieht sich Blanco in allen Bereichen gut aufgestellt. Der CEO resümiert: „Mit einem attraktiven Produktportfolio, gut aufgestellten Standorten und einem klaren strategischen Kurs haben wir das Potenzial, aus eigener Kraft zu wachsen.“




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