Blum: Entwicklung bleibt trotz Coronakrise stabil

Die Geschäftsführer Philipp (l.) und Martin Blum leiten in 3. Generation das Unternehmen Blum. Foto: Blum






Blum hat am 30. Juni das Geschäftsjahr 2019/2020 mit einem Umsatz von 1.906,92 Mio. Euro abgeschlossen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer geringfügigen Steigerung von 14,90 Mio. Euro oder +0,8 %. Nach einem guten Start des Wirtschaftsjahres sorgte das Coronavirus ab April für starke Verwerfungen in den weltweiten Märkten und beeinträchtigte auch die Entwicklung von Blum. Besonders im April und im Mai kam es zu einem massiven Umsatzrückgang, den das Unternehmen „noch nie erlebt“ hätte, wie die Geschäftsführer Philipp und Martin Blum in einer Pressekonferenz mitteilten. Dennoch konnte der Beschlägehersteller seine Kunden in über 120 Ländern durchgängig beliefern. Blum forciert weiter seine internationale Ausrichtung und hat mittlerweile 32 Tochtergesellschaften und Repräsentanzen weltweit. Das Unternehmen erwirtschaftet 97% des Umsatzes außerhalb Österreichs, davon allein 44% in der EU und 15% in den USA.

Unterschiedliche Entwicklung der internationalen Märkte


In Westeuropa waren Märkte wie Italien, Frankreich, England oder Spanien zum Teil wochenlang im Lockdown. Dies hat auch für Blum in dieser Region zu einem Umsatzrückgang geführt. In Osteuropa konnte das Unternehmen trotz zum Teil erheblicher wirtschaftlicher Einschränkungen ein Wachstum verzeichnen.
„Für uns bleibt die Europäische Union ein wesentlicher Stabilitätsfaktor“, sagt Geschäftsführer Philipp Blum. „Das Offenhalten der Grenzen für den Güterverkehr zu jeder Zeit hat es uns ermöglicht, auch während der Krise unsere Kunden weltweit durchgehend zu beliefern.“ Der Umsatz in Nordamerika blieb auf dem Niveau des Vorjahres, in den Märkten Südamerikas musste Blum einen deutlichen Rückgang zum Vorjahresniveau hinnehmen. Im asiatisch-pazifischen Raum erzielte der Beschlägehersteller dank der weiterhin sehr positiven Entwicklung Chinas auch im abgelaufenen Wirtschaftsjahr eine Steigerung.

Investitionen und Produktionsstandorte


Die Gesamtinvestitionen für die Blum-Gruppe beliefen sich im Wirtschaftsjahr 2019/2020 auf 327 Mio. Euro. In Vorarlberg geht der Bau der Erweiterung im Werk 4 in Bregenz planmäßig voran. Hier entsteht bis Sommer 2021 eine neue Produktionshalle mit 49.000 qm Nutzfläche und einem Hochregallager. Bei diesem Projekt setzt Blum erneut auf eine mehrgeschossige Bauweise, um die Flächenressourcen zu schonen. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Werk 4 erwarb der Beschlägehersteller die Betriebsliegenschaft von Wolford. Die Gebäude sind langfristig an Wolford zurückvermietet, heute ungenutzte Flächen will Blum in absehbarer Zeit selbst nutzen. „Unsere Investitionen in der Region sind für uns ein klares Bekenntnis zum Standort Vorarlberg“, so Geschäftsführer Martin Blum. Auch international finden wichtige Investitionen statt. In China ist der Baustart des neuen Produktionsstandortes inklusive automatischem Hochregallager erfolgt, mit der Fertigstellung rechnet Blum bis Ende 2022. In den USA wird die Erweiterung des Lagers und der Produktionsflächen bis Ende des Jahres fertiggestellt. In Kanada bezieht die örtliche Tochtergesellschaft im Spätherbst 2020 ein neues Gebäude mit Lager, Büro und Schauraum.

Mehr Beschäftigte und Auszubildende


Die Zahl der bei Blum Beschäftigten liegt mit Stichtag 30. Juni bei 8 349 weltweit, davon 6180 in Vorarlberg, und damit bei 262 mehr als im Vorjahr. Ab September 2020 starten 94 neue Lehrlinge in Vorarlberg im Unternehmen. Somit sind ab Herbst 378 Lehrlinge bei Blum Österreich in Ausbildung, wo nun seit einem halben Jahrhundert junge Menschen zu Fachexperten ausgebildet werden. 24 Lehrlinge bildet das Tochterunternehmen Blum USA zu Fachkräften aus, bei Blum Polen sind erstmals 4 junge Menschen in der Lehre.

Ausblick auf das Wirtschaftsjahr 2020/2021


Den Ausblick für die kommenden Monate sieht Blum – Philipp Blum erwartet „einen stürmischen Herbst“ – mit viel Unsicherheit behaftet. Die Nachwirkungen der Gesundheitskrise werden in der Weltwirtschaft noch länger spürbar bleiben. Blum erachtet es als besonders wichtig, dass die Europäische Union einen gemeinsamen Weg zur Bewältigung der anstehenden Herausforderungen findet. Philipp Blum sagt: „Gerade für uns als international tätiges Unternehmen ist diese Gemeinschaft elementar.“ Auch zukünftig setzt das Traditionsunternehmen auf den stetigen Ausbau der internationalen Märkte, enge Kundenbeziehungen und laufende Innovationen im Produkt- und Servicebereich. Blum verfolge seit Anbeginn eine Strategie zum langfristigen Erhalt des Unternehmens für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so die Geschäftsführung. „Die vergangenen Monate haben uns als Unternehmen sehr gefordert und wir nehmen einiges für die Zukunft mit. Ein Dank gilt unserer Mannschaft für die Einsatzbereitschaft und den Zusammenhalt“, betont Philipp Blum.






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