Borealis: Angebot von EuroChem abgelehnt




Borealis: Angebot von EuroChem abgelehnt














Borealis-Produktionsstätte im belgischen Geleen. Photo: Borealis



Der Chemiekonzern Borealis (Wien/Österreich) hat beschlossen, das verbindliche Angebot von EuroChem vom 2. Februar 2022 für den Erwerb des Stickstoffgeschäfts von Borealis, welches Pflanzennährstoffe, Melamin und technische Stickstoffprodukte umfasst, abzulehnen.


„Wir haben die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den verhängten Sanktionen eingehend geprüft“, sagt Thomas Gangl, Vorstandsvorsitzender (CEO) von Borealis. „Infolgedessen haben wir beschlossen, das Angebot von EuroChem für den Erwerb des Stickstoffgeschäfts von Borealis, welches Pflanzennährstoffe, Melamin und technische Stickstoffprodukte umfasst, abzulehnen.“ Borealis wolle nun verschiedene Optionen für die Zukunft des Geschäfts für Pflanzennährstoffe, Melamin und technischen Stickstoff prüfen, gibt das Unternehmen bekannt.


Wie Borealis informiert, bewertete das Angebot von EuroChem von Anfang Februar das Geschäft auf Basis des Unternehmenswertes mit 455 Mio. Euro. EuroChem ist einer der führenden globalen Düngemittelhersteller und eines von nur drei Unternehmen weltweit mit Produktionskapazitäten bei allen drei Hauptnährstoffgruppen: Stickstoff, Phosphate und Kali. Die Gruppe verfügt über wichtige Produktionsstätten in Russland, Belgien, Kasachstan und Litauen.


Durch die Transaktion hätte sich das Stickstoffgeschäft von EuroChem in Europa erheblich erweitert, indem Produktionsanlagen in Österreich, Deutschland und Frankreich sowie ein umfassendes Verkaufs- und Vertriebsnetz unter Nutzung der Donau hinzugekommen wären. Borealis hingegen wollte sich weiterhin auf seine Kernaktivitäten konzentrieren: die Produktion innovativer und nachhaltiger Lösungen in den Bereichen Polyolefine und Basischemikalien, sowie das Vorantreiben des Wandels zu einer Kreislaufwirtschaft.


Borealis hat seine Konzernzentrale in Wien, beschäftigt rund 6.900 Mitarbeiter und ist in mehr als 120 Ländern aktiv. Im Jahr 2020 erwirtschaftete der Konzern Umsatzerlöse von 6,8 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von 589 Millionen  Euro. Borealis steht zu 75 % im Eigentum der OMV, einem integrierten, internationalen Erdgasunternehmen mit Sitz in Österreich, sowie zu 25 % im Eigentum einer Beteiligungsgesellschaft von Mubadala mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten.


 




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