Bundesinnungsverband für Tischler/Schreiner: Aktuelle Branchenwerte analysiert
Der Bundesinnungsverband für Tischler/Schreiner (Berlin) hat seinen neuen Bundesbetriebsvergleich veröffentlicht. Das Werk gibt einen detaillierten Einblick in die Kapital-, Leistungs- und Kostenstruktur des deutschen Tischler- und Schreinerhandwerks.
Die Ergebnisbroschüre ist laut Tischler Schreiner Deutschland für Betriebsinhaber das Instrument zur Einschätzung und Bewertung der eigenen betriebswirtschaftlichen Ergebnisdaten. „Fakten, wie sie der Betriebsvergleich liefert, sind für unsere mittelständischen Unternehmen unerlässlich. Denn zum Unternehmenserfolg gehört es auch, regelmäßig die eigenen Zahlen zu analysieren, zu vergleichen und bei Bedarf Prozesse und Abläufe anzupassen“, erklärt TSD-Hauptgeschäftsführer Martin Paukner.
Nach zufriedenstellenden bis guten Ergebnissen in 2016 knüpfen die aktuellen Werte (Datenbasis 2018) an die Spitzenergebnisse von 2014 an und bestätigen das aktuelle Konjunkturhoch. Das Tischler- und Schreinerhandwerk stehe im Moment sehr gut da und erreiche durch die Bank weg Topwerte, so Paukner.
Beim betriebswirtschaftlichen Ergebnis beispielsweise erzielte selbst die kleinste untersuchte Betriebsgröße (unter 5 Mitarbeiter) mit knapp zwei Prozentpunkten einen sehr guten Wert, der aufgrund der deutlichen Entwicklungen in den übrigen Betriebsgrößenklassen im Gesamtdurchschnitt sogar auf über vier Prozent angestiegen ist. Auch die Gesamtkapitalrentabilität ist bei allen vier Betriebsgrößenklassen mit einem Gesamtdurchschnittswert von 9,5 Prozent unter Berücksichtigung des aktuellen Zinsniveaus mehr als akzeptabel.
Zugelegt hat außerdem der betriebliche Eigenkapitalanteil. Im Gesamtdurchschnitt liegt er bei über 43 Prozent, was in Anbetracht des kapitalintensiven Tischler- und Schreinerhandwerks sehr zufriedenstellend sei. Und auch die Zuwächse bei der Wertschöpfung je Beschäftigtem überzeugen, laut dem Verband. Mit fast 71.000 Euro kann der durchschnittliche Gesamtwert sogar das Ergebnis von 2014 toppen.
Der im Gesamtdurchschnitt auf reiner Kostenbasis ermittelte Stundenverrechnungssatz ist indes auf 56,55 Euro pro Stunde angestiegen. Er beruht auf einer durchschnittlichen verrechenbaren Kapazität von 1.512 „produktiven“ Gesellenstunden.
Unterm Strich bestätige der Bundesbetriebsvergleich die gute wirtschaftliche Entwicklung im Tischler- und Schreinerhandwerk in den vergangenen zwei Jahren. Wie dieser Prozess allerdings weitergeht, lasse sich derzeit nur schwer absehen.