Deutsche Möbelindustrie: 1. Quartal 2016 „recht erfolgreich“

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Für die Möbelindustrie ist das 1. Quartal 2016 insgesamt positiv ausgefallen, allerdings mit einigen wenigen Schatten – so das Fazit von Dr. Lucas Heumann, Hauptgeschäftsführer der Bundes-Fachverbände der Deutschen Küchen-, Polster- und Wohnmöbelindustrie (Herford) gegenüber der Presse bei Vorlage der statistischen Zahlen für Januar bis März 2016.
Besonders erfreulich seien weiterhin die Zahlen für den Küchenmöbelsektor. Hier habe das 1. Quartal einen Anstieg der Umsätze um 4,8 % ergeben, allerdings unterschiedlich stark ausgefallen im Inland- bzw. Auslandsgeschäft. Während das Inlandsgeschäft „lediglich“ um 2,1 % gewachsen sei, bleibt die Entwicklung im Auslandsgeschäft weiterhin überdurchschnittlich.

Küche stabil auf Erfolgskurs

So haben die deutschen Küchenmöbelhersteller im 1. Quartal um 9,85 % mehr Waren ins Ausland exportiert als im Vorjahr 2015.
Für die nächsten Quartale erwartet der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) ebenfalls eine positive Entwicklung – allerdings leicht schwächer als im 1. Quartal. Dies folgert der Verband aus internen statistischen Zahlen, die die Auftragseingänge der Unternehmen widerspiegeln. Nach Angaben von Dr. Heumann nehmen daran etwa 90 % aller Firmen der deutschen Küchenmöbelindustrie teil: „Damit ist diese interne Umfrage ausgesprochen repräsentativ und aussagekräftig“, so Dr. Heumann.
Und analysiert weiter: „Im 1. Quartal sind die Auftragseingänge etwas geringer angestiegen als die Umsätze. Der Zuwachs an Auftragseingängen beträgt im 1. Quartal gesamt 2,6 % bzw. für das Inlandsgeschäft 1,6 % und für das Auslandsgeschäft 4,3 %. Unsere interne Auftragsstatistik spiegelt dabei die wirtschaftliche Entwicklung der Branche mit einer Vorlaufzeit von zwei bis drei Monaten. Die Ergebnisse der Auftragsstatistik im 1. Quartal werden sich also in der Umsatzstatistik des 2. Quartals wiederfinden. Daher gehen wir zwar immer noch von einer positiven Entwicklung aus, allerdings in einer etwas abgeschwächten Höhe.“

Weitere Aufhellung bei Polstermöbeln


Im Polstermöbelsektor gebe es demgegenüber weiterhin den scheinbaren Widerspruch zwischen der Umsatzstatistik des Statistischen Bundesamtes und der internen Auftragsstatistik des Verbandes VdDP. Dr. Heumann stellt fest: „Nach dem Statistischen Bundesamt sind die Umsätze der deutschen Polstermöbelindustrie im 1. Quartal um -3,3 % zurückgegangen. Der Rückgang nimmt hauptsächlich Bezug auf das Inlandsgeschäft mit einem Minus von -5,0 %. Dem gegenüber stagniert das Auslandsgeschäft faktisch mit einem geringen Zuwachs von 0,4 %.“
Die interne Auftragsstatistik des Polstermöbelverbandes hingegen spricht eine völlig andere Sprache. Hier sind die Auftragseingänge der Branche im 1. Quartal insgesamt um 5,5 % gestiegen bzw. aus dem Inland um 4,1 % und dem Ausland um 9,9 %. Nach Angaben des Verbands der Deutschen Polstermöbelindustrie sind diese Widersprüche in den Statistiken allerdings erklärbar.

Positive Trendwende bei Wohnen und Schlafen?

Nach der Statistik des Verbands der Deutschen Wohnmöbelindustrie (VdDW) sind im 1. Quartal 2016 die Auftragseingänge um 3,6 % gestiegen, wobei auch hier der Anstieg aus dem Inland mit 2,0 % geringer ausgefallen ist als der Anstieg im Auslandsgeschäft mit 7,7 %. Ein Vergleich zu der amtlichen Statistik verbietet sich wie dargestellt von selbst.
Insgesamt fällt die Auswertung des Verbandes aber nun vorsichtig optimistischer aus: „Wir rechnen auch im weiteren Verlauf des Jahres 2016 mit einem positiven Gesamtergebnis – allerdings auf niedrigerem Niveau als 2015. Insbesondere im Wohnmöbel- und Schlafraummöbelsektor herrscht im Übrigen ein teilweise ruinöser Importdruck, der primär im konsumigen Sektor des Inlandsmarktes zu einem kannibalisierenden Verdrängungswettbewerb geführt hat.“






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