Deutsche Möbelindustrie wuchs 2011 um 6 %






Dirk-Uwe Klaas, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), gab anlässlich der Pressekonferenz zur imm cologne 2012 in Köln einen Ausblick auf die Möbelindustrie. Ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 3 % im gerade zu Ende gegangenen Jahr 2011, niedrige Inflation, niedrige Zinsen, historisch niedrige Arbeitslosigkeit, steigende Realeinkommen und steigende Konsumausgaben, schaut man sich die Liste an, kann man sagen, das war schon schlimmer. Und auch 2012 soll trotz einer zu erwartenden Delle im Winter keine Rezession, sondern ein weiteres, wenn auch verlangsamtes Wachstum von gut einem halben Prozent zu erwarten sein.

Die deutsche Möbelindustrie blicke deshalb laut VDM verhalten zuversichtlich auf das gerade begonnene Jahr 2012 und erwarte ein nominales Umsatzwachstum von gut 2 %.

Auch das Auslandsgeschäft bleibt aufwärtsgerichtet, wenngleich die Wachstumsraten des Jahres 2011 wegen der abflauenden Konjunktur in Europa nicht erreicht werden können. Mit dem zu erwartenden Wachstum von bis zu 3 % soll die deutsche Möbelindustrie Ende des Jahres 2012 wieder ihr Umsatzniveau vor der Krise Ende 2008 in Höhe von 17,2 Mrd. Euro erreicht haben.

Das Jahr 2011 werden unsere Möbelhersteller mit einem Gesamtumsatz von rund 16,7 Mrd. Euro abschließen, was einem nominalen Plus von rund 6 % entspricht. Hierbei verlief das erste Halbjahr deutlich dynamischer als das zweite Halbjahr. Insbesondere die umsatzstarken Herbstmonate waren gekennzeichnet von einer zunehmenden Kaufzurückhaltung im Möbelhandel. Offensichtlich hat die europäische Schuldenkrise die Verbraucher – hoffentlich nur vorübergehend – verunsichert.

Nicht übersehen werden darf, dass die drastisch gestiegenen Holzpreise sowie die erhöhten Lohn- und Materialkosten die Erträge der Unternehmen im vergangenen Jahr deutlich unter Druck gesetzt haben.

Mit Blick auf die Segmente stechen insbesondere die von den Investitionen getriebenen Büromöbel mit einem Wachstum von 18% hervor. Wohn- und Küchenmöbel liegen um 6,2 bzw. 6,0 % im Plus. Matratzen können ihre Umsätze um 3,3 % steigern, während Polstermöbel statistisch um 3,1% im Minus, realistisch jedoch eher auf Vorjahresniveau liegen.

Obwohl das größte Absatzgebiet der deutschen Hersteller mit gut 70 % nach wie vor die Europäische Union ist, konnte sich dieser Wirtschaftraum bezogen auf die Exporte ein Plus von 8,8 % nur leicht unterdurchschnittlich entwickeln, während insbesondere Asien mit einem Plus von 26,4 % deutlich überdurchschnittlich gewachsen ist. Außerhalb der EU, jedoch innerhalb Europas konnte besonders die Schweiz zulegen, die als zweitwichtigster Markt 16,4 % mehr deutsche Möbel geordert hat als im Jahr zuvor. (db)






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