Dieffenbacher: Kontinuierliche Anlage für Nordafrika

Baufortschritt bei Bigstar/Panneaux d’Algérie in El Tarf, Algerien. Photo: Dieffenbacher






Der Maschinen- und Anlagenbauer Dieffenbacher (Eppingen) erstellt aktuell die nach eigenen Angaben erste kontinuierliche Holzwerkstoffproduktionsanlage Nordafrikas. Wie das Unternehmen mitteilt, hatte die Bigstar-Tochter Panneaux d’Algérie das Eppinger Unternehmen mit dem Bau einer kompletten MDF-Anlage im algerischen El Tarf beauftragt. Aktuell gehen die Montagearbeiten in die entscheidende Phase. Die erste Platte soll im August 2020 produziert werden.
Das Gesamtanlagenprojekt umfasst laut Firmenangaben alle Gewerke vom Holzplatz über die kontinuierliche Presse „CPS+“ bis zur Kurztaktpresse zur Beschichtung der fertigen Platten. Das Anlagenkonzept ist speziell auf kleinere Kapazitäten ausgelegt. Hier zeige sich, dass die „CPS+“ auch als ideales Einstiegssystem für Newcomer im Holzwerkstoffmarkt geeignet ist und als wirtschaftliche Alternative problemlos ältere Ein- oder Mehretagenpressen in bestehenden Anlagen mit kleineren Kapazitäten ersetzen kann, so Dieffenbacher.
Mit seinen exakt auf die Bedürfnisse der afrikanischen Holzwerkstoffhersteller abgestimmten Konzepten begeisterte Dieffenbacher laut eigenen Angaben unter anderem auch Ghamoud, ebenfalls aus Algerien, und die ägyptische Egypt Kuwait Holding-Tochter Nile Wood.
Ghamoud hat im Oktober 2019 bei dem Maschinen- und Anlagenbauer eine komplette Spanplattenanlage bestellt. Realisiert wird das Projekt – analog zu Bigstar/Panneaux d’Algérie – zusammen mit der chinesischen Dieffenbacher-Tochter Shanghai Wood-based Panel Machinery (SWPM). Der Auftrag von Nile Wood datiert aus dem Jahr 2018. Die MDF-Gesamtanlage wird vollständig vom Hauptsitz in Eppingen geliefert. Als Rohmaterial wird Nile Wood zu etwa 70 Prozent Holz aus lokalem Anbau verwenden.
Um die Holzknappheit in einigen Regionen Afrikas zu umgehen, bietet Dieffenbacher verschiedene Lösungen zur Verwendung alternativer Rohstoffe in der Plattenproduktion an. Reis-, Hirse- und Weizenstroh, die ansonsten zu großen Teilen auf den Feldern verbrannt würden, gehören dazu. Mit der Verarbeitung zu Werkstoffplatten wird so auch ein großer Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet. Jute- und Baumwollstängel, Palmwedel, Bambus und Bagasse – ein Abfallprodukt des Zuckerrohrs – sind weitere gängige Substitute, für die Dieffenbacher seinen Kunden Anlagenkonzepte an die Hand gibt. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen aber auch kundenindividuelle Lösungen für andere schnellwachsende Hölzer und Einjahrespflanzen.






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