Egger: Mehr Umsatz bei schwächerem Ergebnis




Egger: Mehr Umsatz bei schwächerem Ergebnis














Die Egger-Gruppenleitung informierte auf der heutigen Pressekonferenz über das Geschäftsjahr 2022/2023. Photo: Barth



Die Egger Gruppe (St. Johann i.Tirol/Österreich) informierte auf der heutigen Jahres-Presskonferenz am Stammsitz in St. Johann über ein äußerst volatiles Geschäftsjahr 2022/2023 (1.5.2022 bis 30.4.2023). Wie die Gruppenleitung mitteilte, war das Unternehmensumfeld von stark steigenden Zinsen, hoher Inflation, rückläufigen Neubauzahlen, sehr volatilen Rohstoff- und Energiemärkten sowie geopolitischen Unsicherheiten gekennzeichnet. Dennoch konnte ein gruppenweiter Umsatz von 4,45 Mrd. EUR und ein EBITDA von 602,5 Mio. EUR im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftet werden. Während der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent stieg, sank indessen das Ergebnis um 31,3 Prozent. Die EBITDA-Marge betrug 13,5 % (Vorjahr 20,7%). Die Eigenkapitalquote liegt laut Unternehmensangaben mit 45,9 % weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Egger Gruppe produzierte im Geschäftsjahr 2022/2023 9,6 Mio. m³ Holzwerkstoffe und Schnittholz, was ein Rückgang von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum war. Leicht gestiegen ist indessen die Zahl der Mitarbeiter und zwar um 3,4 Prozent auf 11.216 (Stand 30.4.23).


„Wir freuen uns, dass wir insbesondere in der aktuell herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Lage ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr abschließen konnten. Die letzten Jahre sind für unsere Branche als außergewöhnlich einzustufen, die Nachfrage nach unseren Produkten war während der Pandemie aufgrund des einhergehenden Cocooning-Effekts extrem hoch. Wir sehen nun eine Rückkehr unserer wesentlichen Kennzahlen auf ein stabiles und langfristig nachhaltiges Niveau“, so Thomas Leissing, Gruppenleitung Finanzen/Verwaltung und Sprecher der Gruppenleitung. „Unsere stabile finanzielle Basis sowie unser seit jeher gelebter Ansatz des nachhaltigen und verantwortungsvollen Wirtschaftens verschaffen uns Stabilität auch in einer herausfordernden Gemengelage. Wir konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr zudem einen entscheidenden Wachstums-Meilenstein erfolgreich realisieren. Durch die Mehrheitsbeteiligung am italienischen Holzwerkstoffhersteller SAIB befindet sich das 21. Werk der Egger Gruppe in Caorso (IT)“, so Leissing weiter.


Auf der Pressekonferenz informierte Egger auch darüber, dass im abgelaufenen Geschäftsjahr Investitionen inklusive Akquisitionen in Höhe von 540,6 Mio. EUR (Vorjahr: 293,6 Mio. EUR) getätigt wurden. Der Investitionsfokus lag auf den Bereichen Kreislaufwirtschaft, erneuerbare Energie und optimierte Logistik sowie auf weiteren Veredelungskapazitäten. „Als produzierendes Unternehmen sieht Egger sich in der Verantwortung, aktiv zum Klimaschutz beizutragen und hat den Anspruch, die eigenen klimawirksamen Emissionen stetig zu verringern. Diese Ambitionen werden in künftigen Investitionsvorhaben klar zum Ausdruck kommen“, so Frank Bölling, Gruppenleitung Logistik.


Die Entwicklung in den einzelnen Produktbereichen fiel im abgelaufenen Geschäftsjahr unterschiedlich aus. „Die Marktlage ist eine völlig andere als in den vergangenen Boom-Jahren. Auswirkungen auf die Nachfrage ergeben sich insbesondere durch die gestiegenen Lebenshaltungskosten und den Rückgang der Baugenehmigungen“, so Michael Egger jun., Gruppenleitung Vertrieb/Marketing. Der Bereich Decorative Products (Produkte für den Möbel- und Innenausbau) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/2023 einen unkonsolidierten Umsatz von 3.783,4 Mio. EUR (+8,9 % zum Vorjahr). Die Division Flooring Products liegt mit einem unkonsolidierten Umsatz von 511,1 Mio. EUR um +0,8 % ebenfalls leicht über dem Vorjahr. In beiden Produktbereichen erklären sich die Umsatzzuwächse im Wesentlichen durch die kostenbedingten Preissteigerungen. In der Division Building Products (Bauprodukte wie OSB und Schnittholz) fiel der unkonsolidierte Umsatz um –18,7 % auf 434,8 Mio. EUR. Das Marktumfeld für Bauprodukte bezeichnete Egger aufgrund der rückläufigen Neubauwirtschaft herausfordernd.


Bezüglich des Geschäftsjahres 2023/2024 sprach die Gruppenleitung von einem gedämpften Ausblick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung. „Eine Vorausschau für die nächsten Monate ist überaus schwierig. Wir sind dennoch überzeugt, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung des langfristigen Wachstums aus eigener Kraft die richtigen Weichen gestellt haben. Wir setzen weiterhin auf Produktvielfalt, Marktdiversifizierung, stabile Beziehungen mit unseren Partnern und stetige Innovationen für unsere Kunden. Zudem werden wir uns stark auf eine weitere Verbesserung unserer Nachhaltigkeitsleistung fokussieren“, so Leissing abschließend.


 


 




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