Lackindustrie: Ein weiteres schwieriges Jahr




Lackindustrie: Ein weiteres schwieriges Jahr














Auf einer Pressekonferenz zog der VDL-Verband der deutschen Lack- und Farbenindustrie Bilanz. Photo: VDL



Der VDL-Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (Frankfurt) konnte auf seiner gestrigen Jahreswirtschaftspressekonferenz erneut keine positiven Branchenzahlen nennen. Wie der VDL bekannt gab, ist der Absatz im Jahr 2023 erneut gesunken. Insgesamt wurden nur noch 1,47 Mio. Tonnen Lacke, Farben und Druckfarben verkauft, was ein Minus von gut 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr war. Damit hat sich der Absatz weiter nach unten entwickelt, denn 2022 war der Absatz bereits um 4,5 Prozent geschrumpft. 2023 kam es zudem zu einem deutlichen Rückgang der Exporte, deren Menge um 11,3 Prozent auf nur noch 774.000 Tonnen schrumpfte.


Inflationsbedingt hat sich dagegen der Umsatz der in Deutschland verkauften Produkte erhöht. Dieser stieg gegenüber dem Vorjahr um knapp 2 Prozent auf 6,1 Mrd. Euro. 2022 war der Umsatz aufgrund der stark gestiegenen Rohstoffpreise und erfolgte Preisanpassungen sogar um 8 Prozent angestiegen. Den Exportwert bezifferte der VDL für 2023 auf 3,6 Mrd. Euro, was ein Zuwachs von 4 Prozent war. Importiert wurden Lacke im Wert von 1,3 Mrd. Euro, ein Minus von rund 8 Prozent.


Von dem Absatzrückgang waren 2023 bis auf den Automobilsektor alle Segmente betroffen. Im Bereich Holz/Möbel ging die Verkaufsmenge laut Verbandsangaben um 9 Prozent zurück und für 2024 wird mit einem weiteren Rückgang um 4 Prozent gerechnet. Noch stärker fiel 2023 der Absatzrückgang bei Druckfarben mit eim Minus von 13 Prozent aus. Dagegen konnte beim Absatz an die Automobilindustrie ein Zuwachs von 18 Prozent erzielt werden. Insgesamt stieg dadurch der Verbrauch von Industrielacken um 1,5 Prozent und der Wert um 6,7 Prozent.


Die Prognosen für das laufende Jahr sind gedämpft. VDL-Präsident Peter Jansen berichtete auf der Pressekonferenz, dass die Branche 2024 mit einem weiteren mengenmäßigen Rückgang von 2 Prozent auf 1,44 Mio. Tonnen rechnet.  Beim Umsatz soll es einen Anstieg von 1 Prozent geben. Der Außenhandel soll wertmäßig um rund 2 Prozent steigen. Während 2023 der Bereich Industrielacke noch leicht zulegen konnte, erwartet Jansen für 2024 mit einem Mengenrückgang von 0,5 Prozent. Beim Inlandsumsatz wird aufgrund der Preiseffekte hingegen mit einem Plus von knapp 3 Prozent gerechnet.


Die Pressekonferenz nutzte der VDL-Präsident zudem, um nach sechs Jahren seinen Rückzug vom Amt bekannt zu geben. Jansen will im Mai nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren, sondern sich auf sein bei der Flutkastastrophe im Ahrtal 2021 schwer getroffenes Unternehmen konzentrieren.




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