Furnier + Natur: Der lange Weg zum perfekten Furnier

Furnier in feinster Ausführung. Photo: Furnier+Natur






Ein geübter Blick ist nötig. Welcher Baum taugt für hochwertiges Furnier? „Was bei der Suche im Wald herauskommt, ist eine natürliche und optisch eindrucksvolle Oberflächenveredelung. Imitate halten einem Vergleich damit in keinem Fall stand“, erklärt Dirk-Uwe Klaas, Geschäftsführer der Initiative Furnier + Natur (IFN) e.V. (Bad Honnef).
Furnier wird aus dem Holz nachhaltig bewirtschafteter Wälder hergestellt. Die wichtigsten dafür verwendeten Bäume sind der Ahorn, die Buche, die Eiche, der Nussbaum und die Esche. Der Experte sucht nach einer bestimmten Größe und Dicke, einer attraktiven Maserung des Holzes, er achtet auf die Farbnuancen des Baumes, die je nach Sorte vom hellen Ahorn über die rötliche Rotbuche, das mittlere Braun der Eiche und das dunkle Braun des Nussbaumes bis hin zu den Farbspielen der „Oliv-Esche“ reichen und er muss erkennen, ob das Holz eine makellose Struktur aufweist. Nach dem Fällen wird er ins Werk gebracht und dort überwiegend in Handarbeit zu Möbeloberflächen, Oberflächen für Türen, Applikationen von Oberklasse-Fahrzeugen, für den Innenausbau von Gebäuden oder auch zum Beispiel für den Boots- und Flugzeugbau weiter verarbeitet.
Was die Verabeitung betrifft, muss das Holz zunächst gewässert werden. „Durch das Wässern werden Veränderungen der Holzfarbe und Rissbildungen unterbunden“, erklärt Klaas. Danach wird die Rinde entfernt und das freigelegte Holz zugeschnitten. Um das Holz anschließend schälen bzw. messern zu können, kommt es in große Metallwannen – intensives Kochen oder Dämpfen macht das Holz dann geschmeidig und entwickelt die für die geplante Furnier-Charge vorgesehene Holzfärbung. Nach dem Schneiden der Furnierblätter werden diese dann durchschnittlich 0,6 bis einen Millimeter dicken Schichten vorsichtig getrocknet, gestapelt und zugeschnitten. Damit diese filigranen Schichten dann später auf Möbeln & Co. gut aussehen, müssen sie natürlich entsprechend gepflegt werden: Öl, Wachs, Beize oder Lacke helfen hier – ähnlich wie eine Pflegecreme die menschliche Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen und vor dem Austrocknen schützt. (aw)






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