Furnierbranche: Setzt auf zertifizierte Ware

Photo: PEFC Deutschland






Die Furnierbranche in Deutschland setzt verstärkt auf Ware mit Zertifikaten zur Dokumentation der Holzherkunft aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, wie beispielsweise PEFC (Stuttgart). Dies belegen die Ergebnisse der alljährlichen Umfrage des Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) im Jahr 2015.

Fast die Hälfte der befragten Unternehmen setze inzwischen verstärkt auf zertifizierte Lieferanten, um im Rahmen der EU Holzhandelsverordnung Risikominderung zu betreiben. Im Durchschnitt mache der Anteil zertifizierter Furniere am Furnierumsatz 25% aus, was einem leichten Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspreche. Da laut Analyse die Nachfrage nach zertifizierter Ware zu 46% aus der Industrie (Möbel-, Türen- sowie Kantenhersteller), zu 29% von öffentlichen Auftraggebern und zu 20% aus dem Ausland (Großbritannien, USA, Kanada, Schweiz und Benelux) stammt, sei es nicht verwunderlich, dass auch der Anteil der zertifizierten Furniere bei den Furnierherstellern am höchsten ist. Dies sei durch das exportorientierte Wirtschaften und den hohen Anteil an Industriekunden der Hersteller zu erklären. In der internationalen Beschaffungspolitik sei PEFC-zertifiziertes Holz gefragt, denn die PEFC-Standards erfüllen die Anforderungen an die Legalität der Holzherkunft und die Nachhaltigkeit der Holzproduktion in besonderem Maße. Zu diesem Ergebnis kam aktuell unter anderem eine Studie des britischen „Central Point of Expertise on Timber“ (CPET) Anfang November.
Obwohl das Produktionsvolumen von Furnieren in den deutschen Unternehmen durchschnittlich leicht sinkt, werde der Anteil zertifizierter Furnierware von der Branche als mindestens gleichbleibend bis steigend prognostiziert. Über 90% der Teilnehmer seien selbst nach Nachhaltigkeitssystemen, wie beispielsweise PEFC, zertifiziert. Grund hierfür sei bei 40% der Befragten das Bedienen der steigenden Nachfrage, bei 19% der Unternehmen der Import von Holz und Furnieren aus Nicht-EU-Ländern. 36% der Umfrageteilnehmer ließen sich aus Image- und Wettbewerbsgründen zertifizieren, obwohl sie noch keine Nachfrage für zertifizierte Ware generieren konnten.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Furnierbranche vor der Herausforderung steht, die Umsatzanteile am Binnenmarkt bzw. international zu halten und die Produktionsmengen zu stabilisieren, um dem Abwärtstrend entgegenzuwirken. Die Zertifizierung ihrer nachhaltigen Wirtschaftsweise stellt hierbei offenbar ein wichtiges Instrument dar.

In seiner Analyse des Furniermarktes befragte der GD Holz Unternehmen der Furnierbranche unter anderem zu Marktlage, Zukunftsaussichten, Absatz- und Einkaufsmärkten und zur Nachfrage nach zertifizierten Produkten. Ziel der Untersuchung war es, die Entwicklungen in der Furnierbranche im vergangenen Jahr abzubilden und mögliche Unterschiede bezüglich Umsatzanteile, Kundenstruktur, Markteinflüsse und Nachfrage nach Zertifikaten im Vergleich zu den Vorjahren herauszuarbeiten. Die 30 Teilnehmer stammten aus den Bereichen der Furnierhersteller (10), Furnierhändler (13) und Furnierverarbeiter (7).






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