GfK-Studie August 2009: Konsumklima zieht weiter an






Das Konsumklima setzt seinen Aufwärtstrend auch im Spätsommer fort. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung stiegen noch einmal an. Zudem verbessere sich die Anschaffungsneigung. Der Gesamtindikator prognostiziere nach revidiert 3,4 Punkten im August für September einen Wert von 3,7 Punkten. Im langfristigen Vergleich bleibe das Konsumklima jedoch weiter auf einem relativ niedrigen Niveau. Dies teilt die GfK mit.

Nachdem nach letzten Meldungen verschiedener Wirtschaftsinstitute die Talfahrt der deutschen Wirtschaft gestoppt schien, habe sich der Konjunkturpessimismus weiter verringert. Somit legten die Konjunkturerwartungen zum fünften Mal in Folge zu. Die Inflation verschwinde, den Verbrauchern bleibe mehr Geld im Portemonnaie. Dies drücke sich in steigenden Einkommenserwartungen aus. Stabile oder sogar rückläufige Preise sowie ein weiterhin verhältnismäßig stabiler Arbeitsmarkt sorgten dafür, dass auch die Anschaffungsneigung steige. Ob dieser positive Trend auch künftig anhalten werde, hänge jedoch davon ab, inwieweit sich der Arbeitsmarkt im Verlauf des Jahres eintrübe. Ein starker Anstieg der Erwerbslosigkeit würde sicherlich auch das Konsumklima belasten.

Die Konjunkturerwartungen ließen ihr Rezessionstief vom Jahresanfang immer weiter hinter sich. Der Indikator steige im August mit einem Plus von 6,5 Punkten bereits zum fünften Mal in Folge. Aktuell weise er einen Wert von -7,5 Zählern auf und liege damit mehr als 14 Punkte über seinem entsprechenden Vorjahreswert.

Die Verbraucher würden ihren Konjunkturpessimismus immer mehr aufgeben. Die Chancen, dass die Wirtschaft bereits im dritten Quartal dieses Jahres wieder wachsen könnte, seien deutlich gestiegen. Die Entwicklung der Auftragseingänge sowie der Produktion stützten diese Prognose. Auch die weltweit aufgelegten Konjunkturprogramme zeigten ihre Wirkung. In der Folge würden sich die Finanzanalysten wieder deutlich optimistischer geben, wie die aktuelle Entwicklung der ZEW-Konjunkturerwartungen belege. Mit dem neunten Anstieg innerhalb der vergangenen zehn Monate habe der ZEW-Index seinen höchsten Stand seit April 2006 erreicht und habe zudem deutlich über seinem langjährigen Mittelwert von 26,5 Punkten gelegen. Auch der ifo Geschäftsklimaindex sei im August unerwartet kräftig auf 90,5 Zähler geklettert und verzeichne damit den fünften Anstieg in Folge.

Nachdem die Einkommenserwartungen im Juli zum ersten Mal seit April 2008 wieder im Plus gelegen hätten, gewännen sie aktuell noch einmal hinzu. Der dritte Anstieg in Folge bringe den Indikator im August auf 8,8 Punkte; das entspreche einem Plus von 7 Punkten gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr betrage der Zuwachs sogar mehr als 25 Punkte.

Verschiedene Maßnahmen aus dem Konjunkturpaket II wie niedrigere Krankenversicherungsbeiträge und Entlastungen bei der Einkommenssteuer sorgten ebenso wie die geringe Inflation dafür, dass sich die Einkommensstimmung derzeit verbessere. Aufgrund der stabilen und sogar sinkenden Preise bleibe den Konsumenten zudem mehr Geld im Portemonnaie.

Nach dem zweistelligen Zuwachs im Vormonat verbessere sich die Anschaffungsneigung auch im August. Mit einem Plus von 6 Punkten falle der Anstieg zwar aktuell etwas weniger stark aus als in den Vormonaten. Insgesamt weise der Indikator jedoch einen Wert von 31,1 Punkten auf und liege damit auf dem höchsten Stand seit Dezember 2006.

Vor allem das niedrige und teilweise sinkende Preisniveau stütze die Konsumneigung. Dieser Zusammenhang zwischen den Preiserwartungen der Verbraucher und ihrer Bereitschaft zu konsumieren, habe sich auch in der Vergangenheit gezeigt. Da die Preiserwartungen derzeit deutlich auf Talfahrt seien, stimuliere dies die Konsumneigung. Zudem sei der Arbeitsmarkt angesichts der Krise bislang erstaunlich robust geblieben. Die Unternehmen versuchten auf breiter Front, mit Hilfe von Kurzarbeit Zeiten schwacher Kapazitätsauslastung zu überbrücken.

Der Gesamtindikator prognostiziere für September 2009 einen Wert von 3,7 Punkten nach revidiert 3,4 Zählern im August. Das Konsumklima lege damit weiter zu. Im längerfristigen Vergleich bleibe das Niveau des Indikators jedoch unterdurchschnittlich. So liege der Durchschnittswert seit der Wiedervereinigung bei 9 Punkten und damit deutlich über dem aktuell ermittelten Stand.

Insgesamt erweise sich der private Konsum derzeit als wesentliche Stütze der deutschen Konjunktur. Dies werde auch durch die aktuell veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigt. Demnach seien die realen privaten Konsumausgaben im zweiten Quartal dieses Jahres um 0,5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal gestiegen.


Diese und weitere News rund um die Einrichtungsbranche finden Sie auch bei unserer Schwesterzeitschrift Möbelmarkt unter www.moebelmarkt.de






Zurück