Häfele: Umsatzrückgang geringer als erwartet




Häfele: Umsatzrückgang geringer als erwartet














Sibylle Thierer freut sich über einen geringeren Umsatzeinbruch als ursprünglich erwartet. Photo: Häfele



Die Häfele Gruppe (Nagold) verzeichnete 2020 einen Umsatzrückgang von 7,3 Prozent (währungsbereinigt -4,6%) auf 1,39 Mrd. Euro. Vor dem Hintergrund einer deutlichen Erholung ab dem dritten Quartal konnten, so die Unternehmensleitung, die Auswirkungen der weltweiten Krise in einem überschaubaren Rahmen gehalten werden.


Der Gruppenumsatz in den Monaten Oktober bis Dezember letzten Jahres lag wieder auf Vorjahresniveau, teilte Häfele mit. Währungsbereinigt sei hier sogar über 5% Zuwachs gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres erwirtschaftet worden.


Wie schon bei der Weltwirtschaftskrise 2009, bei dem der Spezialist für Beschlagtechnik, elektronische Schließsysteme und LED-Licht laut eigener Angaben einen noch höheren Umsatzrückgang verkraften musste, profitiere das Familienunternehmen auch in dieser Krise von seiner internationalen Diversifikation, heißt es in der Unternehmensmitteilung. Die Präsenz in 150 Ländern der Welt sei auch diesmal ein wichtiger Stabilitätsanker, wie die Unternehmenszahlen und die Entwicklungen in den unterschiedlichen Regionen der Welt zeigten.


Das Geschäft bei der Muttergesellschaft in Deutschland verlief - so Häfele - mit einem Minus von 1,3 Prozent nahezu stabil, während Westeuropa einen Rückgang von 9,3 Prozent meldet. UK (Vereinigtes Königreich), Italien und Spanien hatten hier den stärksten Umsatzverlust zu verkraften. Noch stärkere Einbußen gab es in Süd- und Südostasien (inkl. Indien) mit einem Rückgang von 20 Prozent, während andere Regionen, wie Ostasien und Ozeanien mit den wichtigen Märkten Australien und China sowie Osteuropa sogar leicht über Vorjahresniveau abschlossen.


Das traditionelle Häfele Marktsegment Handwerk zeigte sich laut Firmenangaben weltweit im Gesamtverlauf als äußerst krisenresistent. Dagegen sei es im Umfeld der Möbelindustrie, höchst volatil zugegangen, beginnend mit einem tiefen Fall und einem, dem pandemiebedingten Homing-Trend geschuldeten, folgenden schnellen Wiederaufstieg. Insgesamt habe Häfele auf die Widrigkeiten und die Herausforderungen der Pandemie im Laufe des Jahres schnell und dynamisch reagiert, so das Unternehmen.


„Wie wir alle gelernt haben, hat die Pandemie eine ihr ganz eigene, nur schwer vorhersehbare und beeinflussbare Dynamik“, stellt Unternehmensleiterin Sibylle Thierer fest. Im gesamten Berichtszeitjahr 2020 habe sich Häfele besser entwickelt als im Mai prognostiziert. Der Aufschwung im Herbst sorge für einen derart positiven Effekt, dass die noch im zweiten Quartal vorhergesagten, massiven Auswirkungen der Virus-Pandemie auf das Häfele Geschäft in der Gesamtschau deutlich begrenzt werden konnten, so Thierer.


Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung will das Unternehmen 2021 vorsichtig weiter auf Sicht fahren. Geplante Investitionen in Höhe von 60 Mio. Euro seien vor allem strategisch zu betrachten und würden in Logistik, in IT- unterstützte Prozesse sowie neue Dienstleistungen einfließen, die Entlastung für die Kunden bringen.


Insgesamt schaut Häfele laut eigenen Angaben zuversichtlich ins neue Jahr. „Häfele hat den Mut, die Kreativität und die Kraft, aus einer Krise gestärkt hervorzugehen. Wir packen auch die 2020/2021er Krise mit Zuversicht an und schauen als langfristig denkendes Familienunternehmen nach den Chancen, die sich uns bieten“, betont Thierer. ba




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