HDH: „Krise geht an Substanz der Unternehmen“
HDH: „Krise geht an Substanz der Unternehmen“

Die negative Wirtschaftsentwicklung in der Holzindustrie setzte sich nach Angaben des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH, Berlin) auch 2024 fort: Der Branchenumsatz ist von Januar bis November 2024 um rund 8% gesunken.
Damit sei ein weiteres Jahresminus für 2024 und das zweite Rezessionsjahr in Folge zu erwarten. Negativ beeinflusst wurde die Branchenentwicklung insbesondere durch die rückläufige Bautätigkeit, die überbordende Bürokratie und die Verunsicherung der Verbraucher. Besonders besorgniserregend sei die steigende Zahl der Insolvenzen und der fortgesetzte Verlust an Arbeitsplätzen. Der HDH) richtet sich mit einem klaren Appell an die Parteien der nächsten Bundesregierung.
Angesichts einer weiter rückläufigen Baunachfrage infolge hoher Baukosten, schlechter Finanzierungskonditionen und unzureichender Neubauförderung mussten der baunahe Bereich und die Holzwerkstoffindustrie den stärksten Rückgang mit jeweils fast 9% Umsatzeinbußen verzeichnen. Auch die Umsätze der Möbelindustrie (–7,6%), der Sägeindustrie (-6,8%) und der Holzverpackungsindustrie (-5,5%) bewegten sich deutlich unter dem Vorjahresniveau.
Die negative Umsatzentwicklung wirkte sich auch verstärkt auf die Beschäftigungsentwicklung der Branche aus. Die Zahl der Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigten sank im Durchschnitt der ersten elf Monate 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 3%. Die Zahl der Beschäftigten sank sogar noch deutlicher um rund 4%.
„Die Krise geht ins dritte Jahr und zunehmend an die Substanz der Unternehmen,“ kommentiert HDH-Geschäftsführer Denny Ohnesorge die Zahlen. „Das schlägt sich in steigenden Insolvenzzahlen und einem Rückgang an Arbeitsplätzen nieder. Was die Zahlen auch zeigen: Die Krise der Holzindustrie wird von der Krise der Bauwirtschaft beeinflusst. Unser Appell an die Parteien der nächsten Bundesregierung ist daher: Die Wohnungsbaupolitik muss dringend neu ausgerichtet werden. Bauherren und junge Familien brauchen wieder verlässliche Rahmenbedingungen, um sich den Traum vom Eigenheim erfüllen zu können. Die Politik kann diese Rahmenbedingungen mit Förderzuschüssen und vergünstigten Zinsen beeinflussen. Wichtig ist dabei, dass die Programme verlässlich ausfinanziert sind und in die Breite zielen. Außerdem fordern wir, dass der klimafreundliche Baustoff stärker gefördert wird, um die Potenziale für bezahlbares Wohnen voll auszuschöpfen und die Klimaziele nicht aus den Augen zu verlieren.“