Holzindustrie: „Der deutsche Wald ist zu alt“
Holzindustrie: „Der deutsche Wald ist zu alt“
Die kürzlich verkündeten Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur zeigen laut HDH klar: Der deutsche Wald muss weiter verjüngt werden, um ihn gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen. Dies fordert der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH, Bad Honnef).
HDH-Präsident Johannes Schwörer erklärt: „Die Ergebnisse der Bundeswaldinventur bestätigen: Der deutsche Wald ist zu alt. Das Durchschnittsalter der Bäume ist jetzt auf 82 Jahre gestiegen. In Zeiten des Klimawandels ist das ein Problem: Alte Bäume sind zwar wertvoll für die Artenvielfalt, aber alte Wälder sind auch besonders anfällig für lange Dürreperioden, wie wir sie in den letzten Jahren erleben mussten. Experten sagen deshalb: Wer den Wald gegen den Klimawandel wappnen will, muss ihn aktiv bewirtschaften und verjüngen.
Auch der Trend zu einem höheren Laubholzanteil, der sich in der Inventur abzeichnet, birgt Risiken. Wir dürfen beim Waldumbau nicht alles auf eine Karte setzen. Die Erfahrungen der letzten Trockenjahre haben gezeigt, dass Borkenkäfer- und Dürreschäden alle Baumarten betreffen können – Laubbäume wie Nadelbäume. Wir sollten das Risiko streuen und bei der Waldverjüngung auf einen gesunden Baumarten-Mix setzen, der die Auswirkungen des Klimawandels voraussichtlich besser verträgt. Außerdem sollten bei der Verjüngung auch Bedürfnissen des Verbrauchers und damit der Marktnachfrage berücksichtigt werden, denn mehr als 80 Prozent aller Holzprodukte bestehen aus Nadelholz.“.
Hintergrund:
Die Bundeswaldinventur unterzieht den Wald in Deutschland alle zehn Jahre einer Bestandsaufnahme. Dabei werden unter anderem Daten zur Waldfläche, Holzvorrat, Biodiversität, Flächenstilllegung gesammelt und auf Bundesebene und Landesebene ausgewertet. Die Daten zur Bundeswaldinventur wurden bis 2022 erhoben und in den letzten zwei Jahren ausgewertet. Sie fand dieses Jahr zum vierten Mal statt.