Holzindustrie legt im 1. Halbjahr 10 Prozent zu






Bad Honnef: Nach einem Umsatzplus von 5,8 % im Gesamtjahr 2010 konnte die deutsche Holzindustrie ihren Umsatzzuwachs im ersten Halbjahr 2011 kräftig ausbauen. Die Umsätze der Herstellerbetriebe liegen mit einem Anstieg von 10,4 % auf 16 Mrd. € deutlich über Vorjahresniveau. Dies teilte Johannes Schwörer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Holzindustrie (HDH) auf der Jahrespressekonferenz des Verbandes in Stuttgart mit. Zum Teil sei dieser Umsatzzuwachs zwar preisgesteuert, da der Rohstoff immer teurer werde, trotzdem liege die Branche zur Mitte des Jahres 2011 fast wieder auf dem Niveau von 2008. Leicht unterdurchschnittlich entwickelte sich die Holzwerkstoffindustrie, die im ersten Halbjahr lediglich um 2,4 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro zulegen konnte. Für HDH-Präsident Schwörer spiegelt sich hierin die europaweit verhaltene Möbelkonjunktur als Hauptabnehmer der Holzwerkstoffindustrie.

Aufgrund der nach wie vor positiven Fundamentaldaten in Deutschland rechnet der HDH nicht mit einem Konjunktureinbruch, sondern nur mit einer leichten Abschwächung. Wegen des bisherigen Konjunkturverlaufs, der positiven Impulse im baunahen Bereich sowie des gestiegenen Preisniveaus geht der Verband für das Gesamtjahr 2011 von einem Umsatzanstieg im Holzgewerbe von rund 10 % aus. Für die gesamte Holz- und Möbelindustrie dürfte der Umsatzanstieg angesichts der etwas geringeren Dynamik bei den Möbeln im Gesamtjahr 2011 bei 7 bis 8 % liegen. Derzeit machen die kontinuierlich steigenden Holzpreise den Unternehmen der Branche das Leben besonders schwer. Alleine im Jahr 2010 sei der Preis für Schnittholz um 19 Prozent gestiegen und bis Juni 2011 nochmals um weitere 8,5 Prozent. Eine Entspannung sei nicht in Sicht. Im Gegenteil: es sind weitere Preiserhöhungen angekündigt. Diese Preissteigerungen kämen hauptsächlich deshalb zustande, weil die Waldbesitzer das Angebot künstlich knapp hielten. 2010 seien lediglich 54,4 Millionen Festmeter eingeschlagen – 8,5 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen sieben Jahre. Dies sei insbesondere deswegen unverständlich, weil derzeit in Deutschland viel mehr nachwachse als eingeschlagen werde. Für den HDH ist daher auch die zunehmende Tendenz der Bundesländer unverständlich, Waldflächen aus der wirtschaftlichen Nutzung zu nehmen, weil dadurch das Angebot ohne Not noch weiter verknappt werde.






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