Holzindustrie: Umsatzplus

Die deutsche Holzindustrie konnte im ersten Halbjahr 2017 erneut zulegen. Foto: IFN/europlac






Die deutsche Holzindustrie befindet sich im vierten Jahr eines kontinuierlichen Wachstums. Im 1. Halbjahr 2017 verzeichnete sie ein leichtes Umsatzplus von 1,7 Prozent auf 17,7 Mrd. Euro. Im Vorjahreszeitraum war der Umsatzwert noch um 4,4 Prozent auf 17,4 Mrd. Euro angestiegen.
Auch wenn die Holzindustrie damit aktuell langsamer wächst, ist der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH, Bad Honnef) mit dem Halbjahresergebnis insgesamt zufrieden. In Anbetracht der stabilen Branchenlage geht Präsident Johannes Schwörer für das Gesamtjahr 2017 von einem Umsatzwachstum für die deutsche Holzindustrie von ein bis zwei Prozent aus.
Der Umsatz des Holzgewerbes stieg im 1. Halbjahr 2017 um 3,2 Prozent auf 8,1 Mrd. Euro. Die Möbelindustrie wuchs unterdurchschnittlich um 0,5 Prozent auf rund 9 Mrd. Euro. Das Wachstum der Möbelindustrie ist derzeit vor allem auf das erfolgreiche Exportgeschäft zurückzuführen. Der Inlandsmarkt hat sich nach drei Wachstumsjahren stabilisiert.
Für fast alle Segmente der Holzindustrie ist die Bautätigkeit ein wichtiger Taktgeber, weil die meisten Unternehmen direkt oder indirekt von der Baukonjunktur abhängig sind. Entweder weil sie Gebäude herstellen, Baumaterial liefern oder den fertiggestellten Wohnraum einrichten. Nach dem Boom des vergangenen Jahres pendelt sich die Bautätigkeit aktuell wieder auf niedrigerem Niveau ein, mit unterschiedlichen Konsequenzen für die Segmente der Holzwirtschaft.
Trotz der abkühlenden Bautätigkeit zeigt der baunahe Bereich der Holzindustrie weiter ein robustes Wachstum. Der Holzfertigbau verzeichnete im ersten Halbjahr 2017 ein Baugenehmigungsplus von 4,1 Prozent. Da der gesamte Ein- und Zweifamilienhausbau zugleich um 8,8 Prozent zurückging, konnte die Holzfertigbauweise in diesem Segment deutlich an Marktanteil hinzugewinnen. Die bundesweite Fertigbauquote stieg auf einen neuen  Halbjahresrekordwert von 19,3 Prozent. Insgesamt ist der baunahe Bereich des Holzgewerbes um 7,8 Prozent auf rund 2,7 Mrd. Euro gewachsen. Das Exportgeschäft der gesamten Holzindustrie entwickelte sich von Januar bis Juni 2017 überdurchschnittlich positiv. Insgesamt stieg der Auslandsumsatz im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 um 2,2 Prozent. Die Industrieexportquote – dies ist der Umsatzanteil, den die in Deutschland produzierenden Unternehmen im Auslandsgeschäft erlösen – ist im 1. Halbjahr 2017 auf 29,4 Prozent (Vorjahr 28,9 Prozent) gestiegen. Vor allem die Möbelindustrie mit einer Industrieexportquote von 32,2 Prozent hat wesentlichen Anteil an diesem positiven Gesamtergebnis. Die Exportquote im Holzgewerbe bewegt sich mit 24,9 Prozent auf niedrigerem Niveau.
Die deutsche Holzindustrie beschäftigte im 1. Halbjahr 2017 insgesamt 150.862 Mitarbeiter in 931 Betrieben mit 50 und mehr Mitarbeitern. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Zahl der Betriebe zwar um ein Prozent zurück, jedoch konnte die Zahl der Beschäftigten zugleich um 1,2 Prozent gesteigert werden.






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