Homag: Auftragseingang sinkt um 18 %




Homag: Auftragseingang sinkt um 18 %














Zum Jahresende 2023 lag der Auftragsbestand um fast 24 Prozent unter dem Vorjahreswert. Photo: Homag



Die Homag Group (Schopfloch) meldet für das Geschäftsjahr 2023 hohe Werte beim Umsatz und beim Ergebnis vor Sondereffekten. Wie der Maschinenbauer weiter informiert, sank jedoch der Auftragseingang deutlich.


Ihren Umsatz konnte die Homag Group nach vorläufigen Zahlen gegenüber dem sehr hohen Vorjahreswert nochmals leicht auf 1.625 Mio. Euro (Vorjahr: 1.602 Mio. Euro) steigern. „Wir haben von unserem hohen Auftragsbestand zu Jahresbeginn profitiert, den wir sukzessive abgearbeitet haben. Hinzu kam ein Zuwachs im Servicegeschäft“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Daniel Schmitt. Dementsprechend hat sich der Auftragsbestand zum 31. Dezember 2023 auf 841 Mio. Euro und damit um fast 24 Prozent reduziert. Das leichte Umsatzwachstum zeigt sich auch im Ergebnis vor Sondereffekten, das sich um rund vier Prozent auf 129,7 Mio. Euro erhöht hat. Die Steigerung führt die Homag Group auch auf die Effizienzverbesserungen der Vorjahre und Kostensenkungen angesichts der Marktabschwächung zurück.


Trotz eines Großauftrags aus China zum Jahresende hat sich der Auftragseingang 2023 gegenüber dem Vorjahr, das noch von der pandemiebedingten Sonderkonjunktur in der Möbelindustrie geprägt war, deutlich um rund 18 Prozent auf 1.395 Mio. Euro verringert. „Wir haben es mit einer ausgeprägten zyklischen Marktschwäche zu tun, in deren Folge die Bestellungen stark abgenommen haben“, erläutert Dr. Schmitt. „Im Möbelbereich haben wir eine Abschwächung der Konjunktur erwartet, hatten allerdings im Holzhausbau mit einer besseren Entwicklung gerechnet. Der starke Zinsanstieg hat zu einer Krise der Bauwirtschaft geführt, die die Investitionen in Produktionstechnik für Holzbauelemente deutlich gebremst hat.“


Auf diese Schwäche im Auftragseingang hat die Homag Group im November 2023 mit einem Maßnahmenpaket zur Kapazitätsanpassung reagiert, um Verluste im laufenden Jahr zu vermeiden. Kernpunkt ist der Abbau von weltweit rund 600 Stellen, um die Fixkosten zunächst um 25 Mio. Euro und ab 2025 um insgesamt 50 Mio. Euro pro Jahr zu senken. Die Sonderaufwendungen dafür betrugen gut 50 Mio. Euro und wurden weitestgehend im vierten Quartal 2023 gebucht. Dadurch hat sich das EBIT nach Sondereffekten auf 71,1 Mio. Euro (Vorjahr: 107,5 Mio. Euro) reduziert.


„Wir erwarten eine generelle Marktbelebung nicht vor Ende 2024 und rechnen aus heutiger Sicht mit einem Auftragseingang im laufenden Geschäftsjahr, der höchstens das Niveau des Vorjahres erreichen wird“, so Dr. Schmitt. „Infolge der anhaltenden Auftragsschwäche gehen wir von einem starken Umsatz- und Ergebnisrückgang aus. Mit unseren Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung wollen wir unsere Flexibilität nachhaltig erhöhen, damit zukünftige Marktschwankungen geringere Auswirkungen auf den Ertrag haben“, so Schmitt weiter.


 




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