ICDLI Marktstudie: Wachstumspotenzial in Ost-Europa
„Go East“ wird künftig eine der wichtigen Marschrouten der europäischen Hersteller von Dekorativem Schichtstoff lauten. Dies empfiehlt zumindest die Marktstudie, die das International Committee of the Decorative Laminates Industry (ICDLI, Frankfurt) auf seiner Jahrestagung am 11. und 12. Oktober 2012 in Wien vorstellte. Bis 2020 erwarten die Experten des Marktforschungsbüros Pöyry Management Consulting GmbH ein stabiles Nachfrage-Wachstum in Ost-Europa. Die Nachfrage in West-Europa wird ihrer Einschätzung nach dagegen nur geringfügig steigen.
Vor allem Russland ist die treibende Kraft im ost-europäischen Markt, der sich seit dem signifikanten Einbruch in 2009 (21 Prozent) bereits 2010/2011 mit über 15 Prozent Wachstum wieder deutlich erholte und auch künftig stabil zunehmen wird. In der Langzeitprognose bis 2020 geht Pöyry von einem Wachstum von durchschnittlich 4,2 Prozent auf dann nahezu 120 Mio. m2 aus. Weniger wachstumsfreudig präsentiert sich der west-europäische Markt, der sich in der Langzeitprognose bei einem geringen Plus von durchschnittlich 0,6 Prozent (ca. 200 Mio. m2) einpendelt.
Doch nicht nur die künftige Nachfragesteigerung treibt die europäische Branche um. So sieht sie sich aktuell durch Produzenten aus Niedrigkostenländern - vor allem aus Südamerika – bedroht. Diese drängen mit günstigerer aber oftmals qualitativ schlechterer Ware auf den europäischen Markt. Verschärft wird die Situation für europäische Unternehmen durch weiter steigende Rohstoffkosten, die auch aufgrund der außereuropäischen Konkurrenz nicht eins zu eins auf die Kunden umgelegt werden können.
Allerdings sieht die Marktstudie gerade in der Qualität sowie den Design- und Anwendungspotenzialen des Materials eine große Chance für die Schichtstoffindustrie. Gepaart mit Entdeckerdrang Richtung Osten wird ihr dies weiterhin eine wichtige Rolle im gesamt-europäischen Markt der Oberflächenmaterialien garantieren.