ifo: Vermögensaufbau für die breite Masse verbessern






Das ifo Institut (München) hat gefordert, zur Bekämpfung von Ungleichheit einen Vermögensaufbau für die breite Masse zu erleichtern und die Sozialleistungen nicht schlagartig an bestimmten Einkommensgrenzen zu stoppen.
Deutschland habe im internationalen Vergleich nur eine gemäßigte Ungleichheit. Der Sozialstaat funktioniere im Großen und Ganzen. Bei den Einkommen werde die Ungleichheit gedämpft durch die Umverteilung über Sozialleistungen. Bei den Vermögen werde sie abgemildert durch die gesetzliche Rente. Über die Rentenansprüche gewönnen die unteren 70 Prozent, so Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.
Gleichwohl bleibe etwas zu tun. Notwendig wäre ein Vermögensaufbau nach skandinavischem Vorbild, also eine verpflichtende private, kapitalgedeckte Altersvorsorge, aber anders als bei Riester, wo nur die Versicherungen und die Vermittler davon profitieren.
Peichl fügte an, im internationalen Vergleich gebe Deutschland zwar viel für Hochschulen aus, aber zu wenig für Bildung im Kleinkindalter. Ebenso müssten die Langzeitarbeitslosen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden, beispielsweise  durch bessere Qualifikation und Weiterbildung.
Und die Politik sollte die absurden Hürden für mehr Arbeitsangebote in den unteren Einkommensgruppen beseitigen. Der schlagartige Wegfall von Sozialleistungen ab bestimmten Einkommenshöhen führe an einigen Stellen dazu, dass Arbeitnehmer mehr brutto aber weniger netto hätten. Das betreffe insbesondere Alleinerziehende und sei ein bedeutender Grund für Kinderarmut in Deutschland. Dafür brauche es eine umfassende Reform von Steuern, Sozialleistungen und Abgaben, bei der die unterschiedlichen öffentlichen Institutionen zusammenarbeiten mit dem Ziel der Glättung und der Entlastung für Geringverdiener.






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