Ifo: Weniger fertiggestellte Wohnungen für Europa




Ifo: Weniger fertiggestellte Wohnungen für Europa














In Europa rechnen die Euroconstruct-Experten mit einem deutlichen Rückgang beim Wohnungsbau. Photo Pixabay



Die Zahl der in Europa fertiggestellten Wohnungen geht weiter zurück, wie das Ifo-Institut (München) mitteilt. Laut Angaben des Instituts werden es 2024 voraussichtlich 1,6 Millionen und damit 8,5 Prozent weniger Wohnungen als 2023 sein. Für Deutschland ist ein Rückgang um 15 Prozent zu erwarten.


Die genannten Zahlen sind das Ergebnis der  Prognosen der Forschergruppe Euroconstruct, der das ifo Institut angehört. „Der europäische Wohnungsbau leidet unter gestiegenen Zinsen und der gesunkenen Kaufkraft“, sagt Ifo-Bauexperte Ludwig Dorffmeister. „Den deutschen Wohnungsneubau belasten darüber hinaus die stark überhöhten Baukosten.“

Noch deutlicher geht der Wohnungsbau laut den Erkenntnissen von Euroconstruct in den nordischen Ländern zurück. In Finnland und Schweden wird sich die Zahl der fertiggestellten Einheiten innerhalb eines Jahres ungefähr halbieren. Etwas besser sieht es in Norwegen aus. Dort beträgt der Rückgang lediglich 22 Prozent. Positive Signale kommen aus Polen (plus 4 Prozent), Irland (plus 10) und Spanien (plus 15). „In Spanien wird die Bauintensität weiter auf niedrigem Niveau verharren. 2025 könnten aber erstmals seit 2012 wieder mehr als 100.000 Wohneinheiten abgeschlossen werden“, informiert der Bauexperte.

Im Wohnungssektor verliert der Neubau 2024 weiter an Bedeutung. Der Anteil fiel auf 37 Prozent. 2006 waren es 58 Prozent. „Die Bautätigkeit konzentriert sich zunehmend auf die Pflege und Modernisierung des bereits existierenden Wohnraums“, so Dorffmeister.



Für den Tiefbau erwarten die Bauexperten eine stabile Nachfrage. „Ausbau und Qualitätsverbesserung der Infrastruktur sind eine Daueraufgabe und stehen in allen Ländern weit oben auf der Prioritätenliste“, sagt Dorffmeister. Die notwendigen Finanzmittel kommen aus vergleichsweise stabilen Quellen wie mehrjährigen nationalen Investitionsfonds oder aus EU-Fördertöpfen.


 




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