IHD und EPH : 100 Jahre Wissenschaft und Dienstleistung vereint




IHD und EPH : 100 Jahre Wissenschaft und Dienstleistung vereint














Die Jubiläen wurden Mitte September mit einem Mitarbeiterfest gefeiert. Foto:IDH



In diesem Jahr begeht die Holzforschung in Dresden gleich zwei Jubiläen: Das 70-jährige Bestehen des Instituts für Holztechnologie Dresden (IHD) und das 30-jährige Bestehen des Entwicklungs- und Prüflabors Holztechnologie (EPH). Dies wurde am 8. September 2022 mit einem Mitarbeiterfest gebührend gefeiert. In der Eröffnungsrede gaben die Geschäftsführer von IHD und EPH einen Einblick in die Arbeit von früher und heute; nachdem gemeinsam auf die Festlichkeiten angestoßen wurde, startete die Jubiläumsrallye, bei der man in vergangene Zeiten zurückversetzt wurde und auch sein Wissen über das Institut testen konnte. Es war ein rundum gelungenes Jubiläumsfest.


1952 gegründet hat sich das IHD Zeit seiner Tätigkeit mit Industrieforschung für die holzverarbeitende Industrie befasst. Es ging immer darum, wissenschaftliche Ergebnisse in wirtschaftlichen Erfolg zu wandeln, Aufträge und Anregungen kamen aus der Industrie selbst. Die Zeit der Privatisierung (1992) war schwierig, die rechtliche Lage war ungeklärt, das Grundstück war Gegenstand wilder Spekulationen. Dank der Gründung eines Trägervereins, der die Rolle des Gesellschafters übernahm, und der überaus aktiven Arbeit der Geschäftsführung (Frau Dr. Scheithauer) gemeinsam mit dem neugegründeten Betriebsrat gelang es, eins von sechs Grundstücken für das Institut zu erhalten und den verbliebenen Mitarbeitern (10 % der ursprünglichen Belegschaft) eine ingenieurwissenschaftliche Zukunft zu geben. Seit dieser Zeit war es vor allem harte Arbeit, einen Platz auf dem neuen Forschungsmarkt zu finden und neue Beziehungen zur nun gesamtdeutschen holzverarbeitenden Industrie zu knüpfen. Ein großer Dank geht hier an die Kollegen des Fraunhofer Instituts für Holzforschung WKI (Prof. Roffael, Prof. Marutzky u. a.), die den Ingenieuren des IHD bei der Beantragung von Forschungsprojekten halfen und über eine Vielzahl von gemeinsamen Projekten das „Laufen“ lernten.


Seit dieser Zeit hat sich das IHD kontinuierlich entwickelt. Das IHD hat seinen Platz in der deutschen Industrieforschung gefunden. Markenzeichen des IHD sind nach wie vor die große Industrienähe der Forschungsprojekte, das hohe Engagement aller Mitarbeiter und das große, kollegiale und überaus serviceorientierte Netzwerk nach dem Motto „Tief verwurzelt, weit verzweigt“.


Die Mitarbeiterzahl ist wieder deutlich gestiegen, eine Vielzahl von Studenten widmet sich wissenschaftlichen Arbeiten, die immer einen Projekt- und damit Industriebezug haben. Das Leistungsspektrum wurde erweitert und auf regelmäßigen Branchentreffen mit der Industrie präsentiert.


Das Institut blickt 2022 auf 70 Jahre Erfahrung zurück und konzentriert sich auf Themen wie Materialeigenschaften und -verwendung, Technologie- und Produktentwicklung, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie Ressourcen- und Energieeffizienz bzw. Recycling. Der Klimawandel bringt völlig neue Anforderungen an Werkstoffe und deren Produktion mit sich, so dass die Forschung in diesen Bereichen weiter an Bedeutung gewinnt.


Am 30. September 2022 wird die Entwicklungs- und Prüflabor Holztechnologie GmbH (EPH), Tochtergesellschaft des Instituts für Holztechnologie Dresden gemeinnützige GmbH (IHD), 30 Jahre alt. Das EPH hat sich in diesen drei Jahrzehnten von einem regionalen ostdeutschen Prüflabor (früher WTZ-Holz) zu einer weltweit agierenden akkreditierten Prüf-, Überwachungs- und Zertifizierungsorganisation für Produkte und Managementsysteme entwickelt.


Neben der Gründung einer Filiale in Detmold wurde ein weltweites Netzwerk von Repräsentanten geschaffen (z. B. in Brasilien, Chile, China, Iran, Lettland, Ungarn, Südafrika, USA). In Dresden und Detmold sind ca. 80 Beschäftigte für die EPH tätig. Viele der Mitarbeiter verfügen über ein langjähriges Know-how zu Prüfverfahren, Produkten und Technologien. Die große Flexibilität, das hohe Engagement sowie das permanente Bemühen der Mitarbeiter um Kundenzufriedenheit ist ein sehr entscheidender Beitrag für die erfolgreiche Entwicklung der EPH.


Hauptprodukte, die im EPH geprüft werden, sind Holz, Holzwerkstoffe (HWS), Fußböden, Möbel, Fenster und Türen. Dabei werden mittlerweile vielfältige Materialien untersucht, nicht nur Holz/HWS. Im Bereich der Produktzertifizierung liegen die Schwerpunkte bei Zertifizierungen des Emissionsverhaltens (CARB/EPA, E1DE2020, TÜV-PROFiCERT), der Bauproduktenzertifizierung (CE/LBO), der GSZertifizierung von Möbeln und speziellen Zertifizierungen (z. B. TMT). Auch das Spektrum an Managementzertifizierungen wurde über die Jahre deutlich erweitert. Es umfasst z. Z. Qualitäts-, Umwelt- und Energiemanagementsysteme.


Es werden auch Überwachungen im Auftrag anderer Zertifizierungsorganisationen durchgeführt z. B. SCS-Floorscore, DIN-CERTCO-Einbruchhemmung, VHI-WPC oder RAL-Möbel Made in Germany. In den letzten Jahren hat sich das Tätigkeitsfeld des Prüfgerätebau sehr erfolgreich entwickelt (Emissionsprüfkammern, Oberflächenprüfgeräte). So wurden europaweit 250 Formaldehyd-/VOC-Prüfkammern installiert und 35 Stoßfestigkeitsgeräte für Fußböden gebaut. Daneben bietet die EPH kundenspezifische Schulungen zu verschiedenen prüfmethodischen Fragestellungen an, die weltweit nachgefragt werden.




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