IMA Klessmann galoppiert der Branche davon






Mit Vollgas lässt der Lübbecker Maschinenbauer IMA Klessmann die Krise hinter sich und blickt optimistisch in die Zukunft. Bei der Vorstellung der Bilanz konnte Geschäftsführer Rüdiger Schliekmann jetzt nicht ohne Stolz ein Wachstum von 38 Prozent im Jahr 2010 vermelden und auch für 2011 – dem Jahr des 60. Unternehmensgeburtstages – seien die Auftragsbücher bereits gut gefüllt. Dies ist umso bemerkenswerter, da das Branchenwachstum der im VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau) erfassten Hersteller für stationäre Holzbearbeitungsmaschinen nur 18 Prozent betragen habe: „Wir haben das größte Wachstum in der Branche realisieren können“, so Schliekmann. Dementsprechend lautet das Ziel für das laufende Geschäftsjahr ebenfalls ein zweistelliges Umsatzwachstum. Insgesamt hatte der Hersteller und Systemanbieter von Fertigungsanlagen für die Holz bearbeitende Industrie und das Handwerk im vergangenen Jahr 115 Millionen Euro umgesetzt. Rund 70 Prozent des Maschinenumsatzes sind auf das Projektgeschäft entfallen– also den Bereich der Anlagen und vollständigen Fabrikeinrichtungen. Dieser Unternehmensteil sei auch hauptsächlich für das rasante Wachstum verantwortlich gewesen. Auch aktuell stünden in den Auftragsbüchern wieder Projekte von verschiedenen Branchengrößen, so habe unter anderem der Küchenprimus Nobilia für einen zweistelligen Millionenbetrag Aufträge erteilt. Rund 2/3 des 2011 geplanten Jahresumsatzes seien so bereits fest durch erteilte Aufträge gesichert. „Jedes dritte Möbel, das heute im Deutschen Handel verkauft wird, ist zumindest teilweise mit IMA Maschinen hergestellt worden“, unterstreicht Schliekmann die Bedeutung seines Unternehmens für die Möbelindustrie.
Mit den Ergebnissen des Geschäftsjahres und dem aktuellen Auftragsbestand fühlte sich das Unternehmen auch in seiner Strategie bestätigt, in den schwierigen Krisenjahren auf Kündigungen zu verzichten. Zwar habe man stark auf Kurzarbeit zurück greifen müssen, aber jetzt seien durch den Verzicht auf Stellenabbau die dringend benötigten Mitarbeiter weiterhin an Bord, so dass man die zahlreichen Aufträge auch mit kompetenten Fachkräften abarbeiten könne: „Dieser Weg war in den vergangenen Jahren zeitweise sehr schwer, aber jetzt kommt er uns zugute“, erklärte Geschäftsführer Schliekmann im Rahmen der Bilanzvorstellung. Längst stellt IMA auch wieder neue Mitarbeiter ein, allein im ersten Quartal sind bereits 41 neue Fachkräfte hinzu gekommen. Aktuell sind bei IMA 765 Mitarbeiter weltweit beschäftigt, Kern des Unternehmens ist und bleibt das Werk in der westfälischen Heimat Lübbecke mit 696 Mitarbeitern.
Für 2011 steht bei IMA natürlich die Hannoveraner Weltmesse LIGNA im Mittelpunkt, für die Rüdiger Schliekmann zahlreiche Innovationen und Neuentwicklungen in Aussicht stellt und auf der man gemeinsam mit den beiden Kooperationspartnern Schelling sowie Priess & Horstmann auf 2300 Quadratmetern ausstellen wird, was einer Verdoppelung der 2009 gebuchten Fläche entspricht. Als klaren Trend auch im Maschinen- und Anlagenbau sieht Schliekmann die Individualisierung: „Die Losgröße 1 wird immer wichtiger, wodurch wir unseren Kunden mit auf sie abgestimmten Anlagen zu einer flexiblen Möbelfertigung verhelfen.“ Früchte trägt inzwischen auch die vor zwei Jahren gegründete Vertriebsgesellschaft in China: „Hier können wir unser erstes Leuchtturm-Projekt mit einem Auftragsvolumen von 15 Millionen Euro vermelden“, erklärte Schliekmann. Insgesamt beträgt der Exportanteil knapp über 50 Prozent.
Zum Ergebnis gibt sich IMA auch in diesem Jahr traditionell bedeckt, dem kaufmännischen Geschäftsführer Andreas Bollmann war zumindest zu entlocken, dass sich das Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr noch etwas besser als der Umsatz entwickelt habe und man dementsprechend zufrieden sei.






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