Küchenmöbelindustrie: Verhaltenes Wachstum

Vor allem im Ausland sind Küchen aus deutscher Fertigung sehr gefragt. Photo: AMK






Die Marktentwicklung der deutschen Küchenmöbelindustrie im Inland hat sich im Jahr 2017 abgeschwächt. Dennoch bleibt der Verband der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK e.V., Herford) für das weitere Geschäft optimistisch, insbesondere was die Aktivitäten im Ausland angeht.
Nach Angaben des Vorsitzenden Stefan Waldenmaier sind die Umsätze der deutschen Küchenmöbelindustrie zum Halbjahr um 2,3 Prozent zurückgegangen. Die Gründe dafür liegen insbesondere in der Entwicklung des Inlandsgeschäfts. Hier sind laut Statistischem Bundesamt die Umsätze im gleichen Zeitraum um 4,1 Prozent zurückgegangen. Das Auslandsgeschäft blieb demgegenüber mit einem Plus von 0,5 Prozent stabil auf Wachstumskurs.
Die Exportquote liegt aktuell bei 39,8 Prozent und entwickelt sich seit 2015 positiv. Laut Waldenmaier wurde im Juni erstmalig die 40 Prozent-Marke überschritten und im Juli erreichte sie mit 42 Prozent einen Spitzenwert. Für das gesamte Jahr soll der Durchschnitt der Exporte über 40 Prozent liegen.
Allerdings seien hier unterschiedliche Tendenzen erkennbar: Während die Exporte nach Frankreich, in die Niederlande, nach Belgien oder China gestiegen sind, haben die Ausfuhren in die Schweiz, nach Österreich und Großbritannien abgenommen. Unverändert keine Rolle spielen nach wie vor Küchenimporte nach Deutschland, die von sehr niedrigem Niveau weiter zurückgegangen sind um - 8,8 Prozent.
Positiv bewertet der VdDK die stabile Beschäftigungslage. Die Anzahl der Beschäftigten in der Küchenmöbelindustrie ist nicht nur gleichgeblieben, sondern mit + 0,8 Prozent sogar leicht steigend. Überdurchschnittlich sind die in der Küchenmöbelindustrie gezahlten Entgelte gestiegen mit +1,7 Prozent gegenüber dem Zuwachs in der Möbelindustrie gesamt, der bei geringeren +1,2 Prozent lag.
Die Entwicklung im Inland beurteilt der Verband als unverändert schwierig. Zum 31. August waren die Auftragseingänge immer noch rückläufig. Positiv haben sich demgegenüber die Auftragseingänge aus dem Ausland entwickelt. Hier stiegen die Auftragseingänge um +8,9 Prozent. Daher erwartet der VdDK in den letzten Monaten des laufenden Jahres einen signifikanten Zuwachs der Auslandsumsätze.
Trotzdem bleibt die Branche auch für den Rest des Jahres optimistisch. Die Konsumlaune der Verbraucher in Deutschland sei unverändert positiv, die Leitungsfähigkeit der deutschen Küchenmöbelindustrie im internationalen Vergleich unbestritten, so Waldenmaier. Er glaube, dass auch unter diesen erschwerten Rahmenbedingungen solides Wachstum möglich sei. Zum Jahresende erwartet der VdDK einen leichten Umsatzzuwachs, allerdings in geringerer Höhe als im Vorjahr: Die rückläufigen Umsätze im ersten Halbjahr sollen im Laufe des zweiten ausgeglichen werden.






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