Kuris: Große Feier zum 100. Geburtstag

Kuris-Inhaber Gerd Wiedmann während seiner Festrede. Photo: Horndasch






100 Jahre alt und alles läuft wie am Schnürchen. Am vergangenen Samstag feierte der Lege- und Zuschneidespezialist Kuris mit Firmensitz in Deggingen/Reichenbach sein 100-jähriges Bestehen. Gut 400 Gäste darunter Kunden, Vertriebspartner aus Bangladesch, der Türkei, Bulgarien, um nur einige zu nennen, Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter und viele mehr folgten gern der Einladung.
In der  Festrede betonte Firmeninhaber Gerd Wiedmann, dass das Unternehmen Höhen und Tiefen durchlebt hat, er sich aber auf seine Mitarbeiter, die teilweise bis zu 40 Jahre dem Betrieb angehören, auch in schweren Zeiten verlassen konnte. Weiterhin will er sein Unternehmen, das auf langjährige Erfahrung zurückgreifen kann, mit Ideen, Tatkraft und Risikobereitschaft durch die globalisierte Welt führen. Um das zu erreichen, wird im Hause auch sehr viel Wert auf eine gute Ausbildung gelegt.
Ein kurzer Blick zurück: Carl Reichert und Carl Krauss gründeten 1912 mit zehn Mitarbeitern die Firma „Krauss & Reichert, Spezialmaschinenfabrik und Apparatebau G.m.b.H.“. Unter Spezialmaschinen war schon damals das Hauptprodukt Stoffzuschneidemaschinen zu verstehen. Zum 25-Jährigen kommt die 26.000 Maschine zur Auslieferung. Kuris hatte schon vor 75 Jahren eine enorme Fertigungstiefe. Die speziellen Elektromotoren wurden selbst gewickelt, ausgewuchtet und geprüft. Dreherei, Fräserei und Schlosserei stellen praktisch alle Komponenten selbst her. Abgesehen von den Motoren ist das auch 2012 eine Stärke des Unternehmens.
Vom „global player“ spricht 1962, als Kuris sein 50stes Jubiläum feiert, noch keiner. Doch mit Messeteilnahmen in Osaka, Lieferungen in 60 Länder und Vertretungen in 43 ist das Unternehmen aus einem sehr guten Weg dorthin. Mitte der 60er Jahre standen den nunmehr 300 Mitarbeitern 12.000 qm Betriebsfläche zur Verfügung. Insbesondere der Servocutter, der Ende der 70er vorgestellt wurde, konnte an den weltweiten Erfolg der Handmaschinen anknüpfen. Bemerkenswert war der Erfolg in Osteuropa und der UdSSR. Doch mit dem Fall der Mauer und der Öffnung der osteuropäischen Märkte, brachen diese für Kuris schlagartig zusammen. 1999 musste die Firma Insolvenz anmelden. Bis schließlich Gerd Wiedmann und die Firma Wastema 1999 das Unternehmen als Kuris Wastema GmbH aus der Insolvenz übernahmen.

Nach einer erneuten Insolvenz im Jahre 2003 übernahmen am 1. August 2005 Sabine Gassenmayer und Gerd Wiedmann das Unternehmen, das fortan Kuris Spezialmaschinen GmbH heißt. Derzeit arbeiten 46 Mitarbeiter für Kuris und 27 für Wiedmann Maschinenbau sowie zwei Studenten. Kuris verfügt in 28 Ländern weltweit über Vertriebspartner. Die neue vollautomatische Legemaschine „A23“ für spannungsarmes Legen, geeignet für die Groß-Serienfertigung, sowie die Jubiläumsmaschine der „Textcut C 1414“ für den Feinzuschnitt textiler Gewebe, Wirk- und Strickwaren, konnten während des Jubiläums besichtigt werden.









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