LignoSmart: Übernahme durch Gela-Form
LignoSmart: Übernahme durch Gela-Form
Für den insolventen Zulieferer LignoSmart Holztechnik GmbH (Lübbecke) gibt es eine Zukunft. Wie Dr. André Wehner von der Pluta Rechtsanwalts GmbH informiert, hat die Gläubigerversammlung im Berichtstermin beim Amtsgericht Bielefeld einstimmig die Übertragung des Geschäftsbetriebs auf die Gela-Form Möbel GmbH & Co. KG aus Herford beschlossen. Der wirtschaftliche Übergang erfolgte mit Wirkung zum 1. November 2024. Bereits Ende Oktober wurde der Kaufvertrag unterzeichnet.
Durch die Übernahme bleiben alle Arbeitsplätze und auch der Standort in Lübbecke erhalten. Zudem ist die Weiterbelieferung der Kunden aus der Möbelindustrie mit der laut Dr. Wehner gewohnt sehr hohen Qualität sichergestellt.
Geschäftsführer Ralf Schwertner von Gela-Form sagt: „Wir freuen uns über die gelungene Transaktion. Damit stärken wir unser Geschäft und können das Portfolio an Möbelteilen mit besonderen Bogenfronten erweitern und unsere Beschichtungsanlage besser auslasten. Das ist eine sehr gute Ergänzung für die Zukunft.“ Bei der Übernahme wurde Gela-Form betriebswirtschaftlich beraten von Dipl.-Ökonom Daniel Manegold, Geschäftsführer der IMB Institut für Mittelstandsberatung GmbH in Hannover.
Das Herforder-Unternehmen ist Experte für die Herstellung und Lieferung von folienbeschichteten Fronten und Formteilen für den Küchen-, Bad- und Dielenbereich im Tiefzieh-Verfahren. Es entwickelte sich im Laufe der Jahre von einem kleinen, rein auf auftragsbezogene Kommissionsfertigung ausgerichteten Betrieb zu einem laut eigenen Aussagen leistungsfähigen Hersteller, der sowohl die Möbelindustrie in Form von Serienfertigung und kundenbezogenen Speziallösungen als auch den Individual-Möbelbau beliefert.
LignoSmart Holztechnik hatte wegen Liquiditätsschwierigkeiten im Juni Insolvenz angemeldet. Das Amtsgericht Bielefeld ordnete am 21. Juni 2024 die vorläufige Insolvenzverwaltung an und bestellte Wehner von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Anfang September 2024 wurde das Insolvenzverfahren eröffnet und der Rechtsanwalt zum Insolvenzverwalter bestellt, der das Unternehmen fortführte.
LignoSmart hatte dabei weiterhin eine hohe Auslastung und arbeitete zuletzt sogar mit Zeitarbeitsfirmen zusammen, um die Aufträge termingetreu zu erfüllen. Zugleich führte der Insolvenzverwalter einen Investorenprozess durch und suchte einen Investor, um dem Möbelzulieferer eine Zukunftsperspektive zu ermöglichen. „Die Gespräche mit dem Investor verliefen sehr konstruktiv. Wir haben eine optimale Lösung erreicht und können den Betrieb sowie die Arbeitsplätze erhalten. Auch für die Gläubiger ist das ein gutes Ergebnis. Wir sind zuversichtlich, den Insolvenzgläubigern eine ordentliche zweistellige Quote zahlen zu können", bilanziert der Sanierungsexperte.