Maßnahmen zur Belebung des Wohnungsbaus: Nachbesserungen gefordert




Maßnahmen zur Belebung des Wohnungsbaus: Nachbesserungen gefordert
















Mit Blick auf die jüngsten Äußerungen von Bundesbauministerin Verena Hubertz zur Belebung des Wohnungsbaus sieht der Bauherren-Schutzbund e.V. (Berlin / BSB) Nachbesserungsbedarf. Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen greifen dem BSB zu kurz, insbesondere im privaten Wohnungs- und Eigenheimbau.


Die von der Ministerin genannte Möglichkeit, durch serielles Bauen die Baukosten zu halbieren, hält der BSB für unrealistisch und irreführend. Serielle Elemente und vorgefertigte Bauteile seien im privaten Hausbau – etwa im Fertighausbereich – längst etabliert und bieten Potenziale zur Effizienzsteigerung bei der Herstellung. Kostenvorteile von 40 bis 50% seien jedoch sehr hochgegriffen und nicht empirisch belegt. In der Praxis sind Einsparungen laut BSB eher im einstelligen Prozentbereich möglich – abhängig von der Größe, Ausstattung und rechtlichen Rahmenbedingungen.


„Wir begrüßen die Initiative zur Kostenreduktion, aber wir dürfen den Menschen keine Luftschlösser versprechen. Serielles Bauen ist kein Wundermittel, sondern ein Baustein unter vielen“, erklärt Florian Becker, Geschäftsführer des BSB.


Auch die verstärkte Nutzung von Erbbaurechten zur Senkung der Einstiegskosten beim Wohneigentum bewertet der BSB kritisch. Zwar könne das Erbbaurecht unter bestimmten Bedingungen eine Alternative zum Grundstückskauf darstellen. Inder Praxis seien die Erbbauzinsen heute jedoch oft so hoch, dass sie langfristig kaum Kostenvorteile gegenüber einem Grundstückskauf bieten. Zudem entstehen laut dem Schutzbund Unsicherheiten für Eigentümer: Laufende Erbbauzinsanpassungen, unklare Verlängerungsbedingungen sowie Einschränkungen beim Beleihen oder Vererben würden die Erbpacht zu einem Risiko machen, besonders im Hinblick auf Altersvorsorge und Generationenübergang.


Besonders bedenklich ist aus Sicht des BSB, dass eine gezielte Strategie zur Einbindung selbstnutzender Bauherren sowie Wohnkäufer weiterhin fehlt. Dabei stellen sie rund ein Drittel des gesamten Wohnungsbaus in Deutschland. Ohne klare politische Anreize und Entlastungen für diesen Bereich – wie beispielsweise eine Grunderwerbsteuerreform, vereinfachte Genehmigungsverfahren und echte Förderangebote für Familien – droht laut BSB eine dauerhafte Schwächung des privaten Wohneigentums als wichtige Säule der Wohnraumschaffung.




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