Matratzenindustrie: Umsatz- und Absatzrückgang




Matratzenindustrie: Umsatz- und Absatzrückgang














Die meisten Warengruppen im Matratzen-Markt gerieten im Jahr 2021 stark unter Druck. Grafik: Fachverband Matratzenindustrie



Die Matratzenhersteller haben das Jahr 2021 unter Coronabedingungen mit einem Absatzrückgang von 10,4 % und einem Umsatzminus von 4,8 % gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen. Das teilten der Fachverband Matratzenindustrie und das Kompetenzzentrum Textil- und Sonnenschutz (Wuppertal) jetzt in ihrer Jahresbilanz mit. Die einzelnen Quartalsergebnisse 2021 gleichen dabei einer Berg- und Talfahrt, beginnend im 1. Quartal mit einem drastischen Umsatzminus von 24,2 %, im 2. Quartal (nach Ende des langen Lockdowns) mit einem soliden Umsatzplus von 11,3 %, gefolgt von einem leichten Umsatzverlust von 1,6 % im 3. Quartal und schließlich mit einem Umsatzzuwachs von 3,9 % im 4. Quartal.


Auf Gesamtjahresebene stehen bei den Technologien einzig Sonstige, zu denen vor allem Wasserbetten und Kindermatratzen gehören, mit einem Umsatzplus von 13,5 % auf der Gewinnerseite. Die anderen Technologien mussten Umsatzrückgänge hinnehmen: Schaum -5,8 %, Latex -6,3 %, TFK -10,6 % und Bonnell -16,5 %. Bei den Warengruppen sind Topper mit +17,2 % Gewinner, während Unterfederungen -8,6 % Umsatz verloren haben.


Bei den Heimtextilien zeigte sich eine starke Nachfrage bei den textilen Bodenbelägen und den Möbelstoffen. Textile Bodenbeläge konnten ihren Absatz um 5,2 %, den Umsatz sogar um 23,1 % steigern. Möbelstoffe legten mit 28,5 % beim Absatz und 21,3 % beim Umsatz deutlich zu. Dabei ist die verstärkte Nachfrage vor allem auf das wieder angezogene Exportgeschäft zurückzuführen. Insgesamt verzeichnen die Heimtextilien ein Umsatzplus von 10,4 %.


Die Hersteller von maßgefertigtem innenliegendem Sicht- und Sonnenschutz starteten das Jahr 2021 mit einem Umsatzplus von 5,1% (3,1% beim Absatz). Der positive Trend setzte sich im 2. Quartal mit einem soliden Plus von 18,3% beim Umsatz (Absatz +14,3%) fort. Im zweiten Halbjahr brachen die Umsätze ein, das dritte Quartal verzeichnete ein leichtes Umsatzminus mit 0,4% (Absatz -3,5%), das vierte Quartal folgte mit einem starken Umsatzeinbruch im zweistelligen Bereich von 10,6% (Absatz -13,9%). Im Gesamtjahr 2021 wurde eine Umsatzsteigerung von 2,9 % bei gleicher Absatzmenge erzielt. Einzige Gewinner sind Insektenschutz und Wabenplissee, die anderen Produktgruppen haben sich negativ entwickelt.


Auch wenn das Gesamtjahr 2021 für die drei Branchen unterschiedlich erfolgreich war - aufgrund der Unvorhersehbarkeit der weiteren politischen und wirtschaftlichen Entwicklung blicken sie unsicher in die Zukunft.


Die Preise für PU-Schaum, Federkerne oder Verpackungsmaterialien aus Papier und Pappe sowie Kunststoff stiegen seit Ende 2020 kontinuierlich an. Holz, Aluprofile, Latexkerne sowie Garne und Farbstoffe/Textilhilfsmittel wurden als weitere Preistreiber identifiziert. Dies gipfelt in Preissprüngen im zweistelligen Prozentbereich, die sich letztendlich auch bei den Verbrauchern niederschlagen, so der Fachverband Matratzenindustrie.


2022 werden Preissteigerungen bei den Produkten des täglichen Lebens, Energiekosten sowie die kontinuierlich steigende Inflationsrate aller Voraussicht nach dafür sorgen, dass Verbraucher ihren Konsum einschränken. Dies wird vermutlich auch die deutsche Matratzen- und Textilindustrie zu spüren bekommen, so die EInschätzung aus der Verbandszentrale.


 




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