Möbelindustrie: Hinter den Erwartungen






Die Konjunkturentwicklung der deutschen Möbelindustrie im dritten Quartal 2017 ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben. So kommentiert Dr. Lucas Heumann, Geschäftsführer der Fachverbände der Möbelindustrie (Herford), die aktuelle Entwicklung der Branche im Küchen-, Polster- und Wohnmöbelsektor. Nach seinen Angaben gilt dies in erster Linie für das Inlandgeschäft, während das Auslandsgeschäft – allerdings in den einzelnen Sparten unterschiedlich – stabil bis positiv verläuft.
Im Bereich der Küchenmöbelindustrie gibt das Statistische Bundesamt die Umsatzentwicklung per 30. September 2017 mit -3,4 Prozent an. Wie der Verband der deutschen Küchenmöbelindustrie e.V. (VdDK), Herford, bereits zum bisherigen Verlauf des Jahres 2017 mitgeteilt hatte, rührt diese negative Umsatzentwicklung in erster Linie aus dem unbefriedigenden Geschäftsverlauf im Inland her.
Das Inlandsgeschäft ist nach Destatis um 5,5 Prozent  zurückgegangen, während Auslandsgeschäfte unverändert, also auf Vorjahresniveau, realisiert werden konnten. Der Verband weist allerdings darauf hin, dass diese amtlichen Zahlen von den internen Zahlen des VdDK abweichen. Bis einschließlich drittes Quartal haben sich danach die Auftragseingänge positiv entwickelt: mit einem Gesamtzuwachs von +4,1 Prozent, der überwiegend aus dem Auslandsgeschäft gespeist wird, welches mit +9,3 Prozent  stark gewachsen ist.
Rückläufig sind nach Angaben des Verbandes der Deutschen Polstermöbelindustrie e.V. (VdDP), Herford, die Umsätze im Polstermöbelsektor. Die Tatsache – so Heumann – dass die Umsatzentwicklung laut Statistischem Bundesamt mit -3,8 Prozent  sowie die interne Auftragsstatistik des Verbands mit -0,3 Prozent  bis einschließlich drittem Quartal rückläufig sind, zeigt, dass dieser Entwicklung eine Verdrängung von Unternehmen mit inländischer Produktion durch solche mit ausländischer Produktion zu Grunde liegt.
Zudem bestehe auch eine Schwäche des Markts: Während noch im 1. Quartal ein Wachstum (+2,8 Prozent ) verzeichnet wurde, sind zweites (-1,6 Prozent ) und auch 3. Quartal von Umsatzrückgängen gekennzeichnet. Wie im Küchenmöbelsektor ist die unerfreuliche Gesamtentwicklung überwiegend vom schleppenden Inlandsgeschäft geprägt. Welches – so der Verband – innerhalb Deutschlands überwiegend von der Großfläche verursacht wird.
Erfreulich ist demgegenüber die Umsatzentwicklung im Wohn- und Kastenmöbelsektor. Hier ist nach den internen Zahlen des Verbandes der Deutschen Wohnmöbelindustrie e.V. (VdDW), Herford, ein Wachstum der Auftragseingänge bis zum Ende des dritten Quartals um +1,7 Prozent  festzuhalten – mit leichterem Zuwachs im Inland von +1,0 Prozent  und einem stärkeren im Ausland von +3,3 Prozent .
Für das vierte Quartal erwarten alle drei Fachverbände der Möbelindustrie jedoch eine positive Entwicklung mit einem entsprechend prognostiziertem leichten Umsatzplus zum Jahresende. 






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