Oberfränkische Polstermöbelindustrie trotzt der Krise






Die oberfränkische Polstermöbelindustrie hat das erste Halbjahr 2009 mit nur geringen Umsatzeinbußen von insgesamt 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gemeistert. Dies gab der Verbandes der Holzwirtschaft und Kunststoffverarbeitung Bayern/Thüringen auf seiner Jahrespressekonferenz in Coburg vor kurzem bekannt. Eine aktuelle Befragung von 17 Unternehmen, die rund 85 Prozent der oberfränkischen Möbelindustrie mit einem Jahresumsatz von rund 500 Millionen Euro repräsentieren, ergab dieses Ergebnis. Die oberfränkische Polstermöbelindustrie beurteilt nach Angaben des Verbandes daher mit verhaltendem Optimismus das zweite Halbjahr 2009.

Die Spannweite der Umsatzentwicklung bewegt sich zwischen minus 15,5 Prozent und plus 18,2 Prozent, wobei die stärkeren Ausschläge zweier neu in den Markt eingestiegener Firmen nicht eingerechnet wurden. Die erlösabhängigen Kosten, also beispielsweise Rabatte, Boni, Skonti und Preisnachlässe sind – gemessen in Prozent des Bruttoumsatzes – im ersten Halbjahr 2009 im Durchschnitt von 11,7 Prozent auf 12,2 Prozent gestiegen. Das bedeutet eine Zunahme von insgesamt 4,3 Prozent.

Als schwierig erwies sich die Lage im Exportbereich. Hier war, bezogen auf die Exportsumme aller beteiligten Firmen, ein Rückgang um insgesamt 17,2 Prozent festzustellen. Damit ist die Exportquote, die im ersten Halbjahr 2008 noch bei 25,3 Prozent lag, im ersten Halbjahr 2009 auf 21,5 Prozent gesunken.

Erfreulich ist nach Verbandsangaben die Entwicklung der Auftragsbestände, die mit zwei Stichtagen, dem 30. Juni 2009 und dem 31. August 2009, gemessen wurde. Der Auftragsbestand lag am 30. Juni 2009 bei 4,9 Wochen und hat sich bis zum 31. August 2009 auf 6,1 Wochen erhöht, was einer Zunahme von nahezu einem Viertel entspricht. Diese Entwicklung lässt im zweiten Halbjahr eine zumindest befriedigende Entwicklung erwarten. Natürlich muss einschränkend bemerkt werden, dass im August 2009 überwiegend Betriebsferien gemacht wurden. Während der Betriebsferien haben sich die Auftragsbestände erhöht, weil sie nicht abgearbeitet werden konnten. Die durchschnittlichen Verkaufspreise haben sich im direkten Vergleich des ersten Halbjahrs 2009 mit dem zweiten Halbjahr 2008 um 1,5 Prozent erhöht, wobei die Spanne der gemeldeten Erhöhungen zwischen 0 und 4,2 Prozent pendelt. 41 Prozent der beteiligten Firmen haben in dem Betrachtungszeitraum die Preise nicht erhöht.

Die Geschäftsentwicklung bezieht sich auf einen Vergleich des ersten Halbjahres 2008 mit dem ersten Halbjahr 2009. 41 Prozent der Firmen berichten von einer günstigeren Geschäftslage, 24 Prozent von einer gleichbleibenden und 35 Prozent von einer schlechteren Geschäftsentwicklung. Die Ertragslage wird folgendermaßen eingeschätzt: 35 Prozent der beteiligten Firmen haben im ersten Halbjahr 2009 eine bessere Ertragslage verzeichnet, bei weiteren 35 Prozent war die Ertragslage gleichbleibend und nur bei 30 Prozent war sie schlechter. Die Geschäftserwartungen wurden für das zweite Halbjahr 2009 abgefragt. Diese sind bei 30 Prozent der Firmen besser, bei 53 Prozent gleichbleibend und bei nur 17 Prozent der Firmen schlechter.

Betrachtet man die Entwicklung bei den Beschäftigten, so ist festzustellen, dass 47 Prozent der beteiligten Firmen ihre Beschäftigtenzahl reduziert haben, 12 Prozent weisen eine gleich große Belegschaft auf und 41 Prozent der Firmen haben ihre Belegschaft sogar aufgestockt. Die Zahl der Arbeitsplätze an den beiden Stichtagen 31. Dezember 2008 und 31. August 2009 ist nur um 0,8 Prozent zurückgegangen, so dass von einer nahezu konstanten Beschäftigungslage auszugehen ist. Die Umsatzproduktivität, also der Umsatz pro Beschäftigtem, ist vom 31. Dezember 2008 bis zum 31. August 2009 um 5,3 Prozent gestiegen. Hier wurden nur diejenigen Firmen einbezogen, die ganz überwiegend an Inlandsstandorten arbeiten. Die derzeitige Umsatzproduktivität liegt bei 117.000 Euro pro Kopf. Die Teilzeitbeschäftigten sind nicht erfasst, so dass insgesamt von einer höheren Umsatzproduktivität im Hinblick auf einen nicht unbeträchtlichen Anteil von Teilzeitbeschäftigten auszugehen ist.






Zurück