Oberfranken: Sommer sorgte für Durststrecke

Christian Dahm, Geschäftsführer des Verbandes der Holzindustrie Bayern/Thüringen. Photo: Michaela Höber






„Das erste Halbjahr war für die bayerische Möbelindustrie sehr unbefriedigend,“ sagte Christian Dahm, Geschäftsführer des Verbandes der Holzindustrie Bayern/Thüringen (München), nach den Hausmessen der oberfränkischen Polstermöbelindustrie, bei denen 16 Hersteller aus dem Großraum um Coburg und Kronach in ihren Showrooms die Neuheiten und Trends für die kommende Saison präsentierten. 
Vor allem die „Traumtemparaturen“ bis in den Herbst sowie die Fußball-WM sorgten für eine rückläufige Entwicklung: Die Verbraucher nutzten die schönen Tage lieber im Freien als in Möbelhäusern. Durch den „sehr schwachen Möbelsommer im Handel“ sanken die Umsätze von Januar bis Juni – trotz einer positiven Entwicklung im ersten Quartal – um knapp drei Prozent unter den Vorjahreszeitraum.
Dass die Branche trotz „wirtschaftlich hervorragender Zeiten“ weit weniger profitiert als erwartet, liege vor allem daran, dass auf der Handelsseite die Konsolidierung der Einkaufsverbände weiter fortschreitet. Die damit verbundene größere Einkaufsmacht bedeutet für die Hersteller einen zunehmenden Preisdruck.Außerdem konkurrieren Möbel derzeit mit anderen trendigen Produkten, die es verstanden hätten, Emotionen zu erzeugen.
Der Möbelhandel müsse sich schnell auf dieses neue Verbraucherverhalten einstellen und die bisherigen Konzepte kritisch hinterfragen, so Dahm: „Die Vermarktung über den Preis reicht nicht mehr aus.“ Zumal der beratungsintensive Einzelhandel weniger von der Entwicklung betroffen ist, als die Großfläche. „Solange die Großfläche weiterhin ihr Geschäft nur über den Preis ankurbeln will, wird sie es schwer haben. Rabattschlachten lösen keine Kaufanreize aus“.
Lichtblicke gab es dagegen bei den Exporten. Hier ist die Quote mit etwa 30 Prozent unverändert hoch. „Hier muss in den nächsten Jahren der Fokus liegen, um neue Märkte zu generieren“, so Dahm. Abnehmer sind vor allem die angrenzenden Staaten wie Österreich oder die Schweiz, aber auch die skandinavischen Länder, Großbritannien oder die USA.
Bei den Hausmessen hätten es die Oberfranken geschafft Fachhandel und die Entscheider der Branche zu überzeugen. „Mit Innovation und exzellenter Handwerkskunst konnten wir dem Handel eine Fülle an Inspirationen liefern, um das Geschäft anzukurbeln, so Dahm: „Der Handel das dankbar angenommen“.






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