Österreich 2011: 12% mehr Möbelimporte aus Deutschland

Die Österreichische Möbelindustrie präsentierte im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien die aktuellen Produktions- und Außenhandelszahlen. Foto: Österreichische Möbelindustrie






Die Gesamtproduktion der Möbelindustrie in Österreich ist 2011 um 3,3% auf knapp 2,3 Mrd. Euro gesunken. Der statistische Rückgang geht hauptsächlich auf einen starken Einbruch bei einem Teil der Zuliefererindustrie zurück. Diese hatte ein Minus von 20,1% zu verzeichnen. Betrachtet man allein die Zahlen der Möbelhersteller ergibt sich ein Produktionszuwachs von 2,3% und damit ein größeres Wachstum als im Vorjahr, heißt es laut Österreichischer Möbelindustrie (Wien). Dr. Georg Emprechtinger, Vorsitzender der Österreichischen Möbelindustrie betonte, dass in Österreich produzierte Möbel großes Vertrauen genießen. Zudem herrsche in den wichtigsten Zielmärkten mit Österreich und Deutschland ein gutes Konsumklima.
Zwei umsatzstarke Sparten, Wohn- und Büromöbel, erzielten erfreuliche Zuwächse von 5% bzw. 9,1%. Ladenmöbel verbuchen diesmal wieder ein Plus von 1,1%. Hersteller von Küchenmöbeln (-2%) sowie von Matratzen (-3%) hingegen mussten leichte Einbußen hinnehmen. Die Sitzmöbel schnitten mit -4,6% ebenfalls schlechter ab als im Vorjahr und scheinen damit einem internationalen Branchentrend zu folgen. Die am Gesamtvolumen anteilig weniger gewichtigen Badezimmer- und Gartenmöbel aus Holz zogen mit 9,8% und 7,1% wiederum stark an – wichtige Trends mit Potenzial: das Bad wird zur Wellnessoase und der Garten zum grünen Wohnzimmer. In nahezu allen Möbelsparten gewinnt Holz für die österreichische Möbelindustrie als Werkstoff nochmals an Bedeutung. Holz ist das Trendmaterial Nummer eins und steht für die Sehnsucht nach Sinnlichkeit, nach bleibenden Werten und Nachhaltigkeit.
Der Export belebte die Branche mit einem Plus von 2,4% bei einem Volumen von etwa 1,3 Mrd. Euro – ungeachtet der im internationalen Vergleich hohen Produktionskosten für Qualitätsmöbel. Mehr als 90% der Exporte erfolgten innerhalb Europas. Die wichtigsten Exportländer Österreichs sind in der EU Deutschland, Polen, Italien sowie die Schweiz. Dabei verdrängte Polen Italien erstmals vom zweiten auf den dritten Platz. Allerdings liegen auch die Möbelimporte nach Österreich mit 11,3% Zuwachs im Aufwärtstrend und stehen im Wettbewerb zur heimischen Industrie.  Emprechtinger warnte zudem vor dem stark zunehmenden Preisdruck aus Asien, allen voran China. Österreich importierte 2011 14,4% mehr Möbel aus China als im Vorjahr. Der Gesamtwert von knapp 130 Mio. Euro entspricht fast 7% aller Möbelimporte. Aus Deutschland wurden Möbel im Wert von 950 Mio. Euro eingeführt bei einem Zuwachs von 12%. Der Anteil Deutschlands am österreichischen Import beläuft sich damit auf fast 52%. (aw)







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