Österreichische Holzindustrie: Hohes Produktionsniveau trotzt schwieriger Gesamtlage

Fachverbandsobmann Dr. Erich Wiesner. Foto: Fachverband






Die Österreichische Holzindustrie, Wien (Österreich) hat im Jahr 2012 mit einem Produktionsvolumen von 7,52 Mrd. Euro fast wieder das Rekordniveau des Vorjahres erreicht. Der Rückgang belief sich auf lediglich 1,4%. „Holz liegt nach wie vor im Trend und wir sind mit dem Ergebnis insgesamt zufrieden“, sagte Fachverbandsobmann Dr. Erich Wiesner auf der heutigen Pressekonferenz in Wien. „Die nachhaltige Verwendung von Holz ist klimapolitisch sinnvoll, und die Eigenschaften von Holzprodukten überzeugen in vielen Anwendungsbereichen. Allerdings sehen wir uns angesichts einer verschlechterten Exportsituation und hohen Rohstoffpreisen, denen niedrige Produktpreise gegenüber stehen, auch großen Herausforderungen in der Zukunft gegenüber.“

Zur Österreichischen Holzindustrie zählen 1.437 Betriebe mit zusammen mehr als 28.500 Mitarbeitern. Mit rund 1.000 Unternehmen machen die Sägewerke den größten Anteil aus, weiter gehören der Baubereich, Möbel-, Platten- und Skiindustrie zum vielfältigen Wirtschaftsbereich der Holzindustrie. Charakteristisch sind ein über Jahrzehnte stabiles Beschäftigungsniveau und eine starke Exportorientierung der überwiegend mittelständischen Betriebe.

Die Exportquote belief sich 2012 auf knapp 64% bei einem Gesamtvolumen von 4,87 Mrd. Euro. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 7,8%. Wichtigste Handelspartner sind die EU-Länder, vorrangig Italien und Deutschland. In Verbindung mit einer leichten Zunahme der Einfuhren um 0,5% auf 3,74 Mrd. Euro führte diese Entwicklung zu einer Verschlechterung der Außenhandelsbilanz um beachtliche 27,6% – die Wettbewerbsfähigkeit der Holzindustrie ist aufgrund der hohen Rohstoffpreise in Österreich massiv unter Druck geraten. Trotzdem überschreitet der Gesamtwert aber noch immer die Milliardengrenze (1,3 Mrd. Euro).

Zurzeit machten hohe Rohstoff- und niedrige Produktpreise der Branche zu schaffen. „Eine stärkere Mobilisierung der Holzreserven könnte auf der Kostenseite Entspannung bringen“, sagte Wiesner. Die Österreichische Sägeindustrie kann aufgrund der Knappheit sägefähigen Nadelrundholzes ihre Kapazitäten bei weitem nicht auslasten. 2012 hat sich die heimische Schnittholzproduktion gegenüber dem Vorjahr um 7% verringert (8,97 Mio. m³). In den harten Wintermonaten mussten viele Betriebe die Produktion auf Grund der wetterbedingt schlechten Holzversorgung und schwachen Nachfrage vor allem am Hauptmarktexportmarkt Italien weiter reduzieren. Die Aussichten für das konjunkturelle Umfeld für die ersten Monate bleiben weiter schwierig.






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