Polstermöbel: VdDP kündigt Preiserhöhungen an
Wie der Verband der Deutschen Polstermöbelindustrie (VdDP) heute mitteilte, sind steigende Materialpreise – insbesondere die Ankaufspreise von Schäumen und Leder – eines der aktuellen Kennzeichen für die wirtschaftliche Lage der Polstermöbelindustrie. Nach Angaben des Verbandes hat sich Rohleder im Preiseinstiegsbereich um rund 20 bis 30 % verteuert. Im Herbst sind daher nach Angaben des VdDP Preiserhöhungen im Umfang von geschätzten 5 % unvermeidlich.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage der deutschen Polstermöbelindustrie ist durch stagnierende Umsätze und steigende Materialkosten gekennzeichnet. Dies teilte VdDP-Hauptgeschäftsführer Dr. Lucas Heumann als Ergebnis der Frühjahrsmessen der Branche mit. Erfreulich sei aber, dass der Inlandsmarkt stabil bleibe. Sorgen bereitet dem Verband allerdings die Entwicklung sowohl der Materialkosten als auch zugekaufte Handelsware.
So berichtet Heumann von explodierenden Materialpreisen insbesondere im Bereich der Schäume und des Rohleders. Heumann wörtlich: „Nach einer Befragung bei Mitgliedsfirmen haben sich die Preise für Rohleder seit Jahresanfang um 20 bis 30 % erhöht. Ursache ist nach unserer Auffassung einerseits die aktuelle Euro-Schwäche, da die Produzenten von Rohleder schwerpunktmäßig in Südamerika angesiedelt sind und dort in Dollar fakturieren. Kosten treibend wirkt sich darüber hinaus aus, dass eine Reihe von Gerbereien aus Italien auf Anordnung dortiger Finanzbehörden ihren Betrieb schließen mussten. Hierdurch kommt es bei der Weiterverarbeitung von Rohleder zu einem Engpass. Schließlich sehen wir eine Ursache in der anziehenden Weltkonjunktur im Bereich der Schuhindustrie, die der Hauptabnehmer von Rohleder ist.“
Weitere Kostenbelastungen sieht die Branche auf sich zukommen aufgrund der steigenden Kurse des Zloty als Polnische Währung. „Polen ist unverändert einer der wichtigsten Lieferanten für Handelsware und Halbfertigware. Der steigende Kurs des Zloty verteuert diese Produkte für die deutsche Polstermöbelindustrie.“ Nach Angaben des VdDP sind daher spätestens im Herbst Preiserhöhungen unverzichtbar.