Pro Massivholz: Schmerzhafte Preissteigerungen bei Eichenholz

Derzeit kommt es bei Eichenholz zu Versorgungsengpässen. Photo: IPM






Die hohe Nachfrage nach Eichenholz führt inzwischen zu Versorgungsengpässen. Wie die Initiative Pro Massivholz (IPM, Herford) mitteilt, beklagen die IPM-Mitglieder infolgedessen einen starken Preisanstieg.
Nach Aussage der IPM spitzt sich die Lage derzeit zu: Viele Hersteller würden nur noch mit Eiche beliefert, wenn sie auch andere Hölzer ordern. Preislich bleibe kaum noch Verhandlungsspielraum, mahnt der Verband. Die Preise im Zulieferbereich vieler Branchen ziehen aktuell an. Hierunter leiden auch die Hersteller von Massivholzmöbeln, deren Produktion maßgeblich auf den Rohstoff Holz ausgerichtet ist.
Insbesondere der steigende Eichenpreis macht der Branche zu schaffen. In den zurückliegenden drei Jahren erhöhte sich der Preis um 30 bis 50 Prozent. Allein in diesem Jahr verzeichneten die Möbelhersteller Preissteigerungen von 15 bis 25 Prozent. Aufgrund des hohen Materialanteils sei die Preissensibilität bei den IPM-Mitgliedern besonders hoch und die aktuelle Preisentwicklung kaum noch zu kompensieren.
Über die hiesigen Versorgungsengpässe hinaus bereiten auch Handelshemmnisse den deutschen Möbelherstellern Probleme. 2017 wurde in Kroatien – einer der wichtigsten deutschen Beschaffungsmärkte – ein zweijähriges Exportverbot für Eichenrundholz erlassen. Als Grund wird die von den USA eingeschleppte Eichen-Netzwanze angeführt, deren Verbreitung eingedämmt werden soll.
Auch für frisches Schnittholz hat die kroatische Regierung ein Transportverbot erlassen. Das heißt, dass Einschnitt und Trocknung der Hölzer in Kroatien erfolgen müssen, obwohl das Land nicht über die notwendige Infrastruktur zur Trocknung einer für den Export ausreichenden Holzmenge verfügt. Ziel der Regierung dürfte ein Ausbau der Wertschöpfung im eigenen Land sein.






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