Remmers: Desinfektionsmittel statt Holz-Handwerk

(v.l.n.r.): Ingo Fuchs (Remmers), Oliver Schwegmann (Berentzen), Dirk Sieverding (Remmers) kooperieren bei der Desinfektionsmittelproduktion. Photo: Remmers






Der Farben- und Lackproduzent Remmers (Löningen) wird an dem Ersatztermin der Holz-Handwerk in Nürnberg Mitte Juni nicht teilnehmen. Wie das Unternehmen heute bekannt gibt, habe sich die Geschäftsleitung nach intensiven Überlegungen dazu entschlossen, den von der Messeleitung angebotenen Alternativtermin (16. bis 19. Juni 2020) nicht wahrzunehmen.
„Veranstaltungen wie die Fensterbau Frontale und die Holz-Handwerk leben vom vielfältigen persönlichen Austausch und dem Kontakt von Menschen aus dem In- und Ausland - Verhaltensweisen, die in Zeiten der Pandemie besonders problematisch sind", so Wolfgang Steurer, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation. Zumal sei längst nicht klar, welche konkreten Verhaltensregeln zum Zeitpunkt der Messe im Juni gelten werden.
Remmers sei nicht das einzige Unternehmen, das den beiden Messen fernbleibt. Zuvor schon habe es prominente Absagen gegeben, so dass von einer hohen Attraktivität und Teilnehmerzahl nicht auszugehen sei, erklärt Steurer. Neben der Fürsorgepflicht für Mitarbeiter und Geschäftspartner seien auch die mit dem neuen Termin zu erwartenden Zusatzkosten bei überschaubarem Nutzen ein weiterer Grund für die Absage gewesen. Remmers werde aber 2022 wieder auf beiden Messen vertreten sein, bekräftigt der Unternehmenssprecher.
Wenige Tage zuvor hatte der Farben- und Lackproduzent bereits darüber informiert, dass die Remmers Gruppe und die Berentzen-Gruppe bei der Herstellung von Desinfektionsmittel kooperieren, um dringend benötigtes Desinfektionsmittel für Krankenhäuser, Rettungsdienste und andere medizinische Einrichtungen herstellen zu können.
Der Spirituosenhersteller aus Haselünne hat dem Hersteller von bauchemischen Produkten sowie Holzfarben und -lacken im benachbarten Löningen dazu bislang insgesamt 40.000 Liter Ethanol geliefert, die die Remmers Gruppe bereits zur Desinfektionsmittelherstellung verwendet hat.
„Auf unseren eigenen Produktionslinien ist eine industrielle Fertigung von Desinfektionsmitteln nicht möglich, weil die Anlagen nicht explosionsgeschützt sind und sich auch nicht umrüsten lassen", erläutert Oliver Schwegmann, Vorstand der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft.
Bei Remmers hingegen verfügten die Anlagen über den entsprechenden Schutz, weil dieser für die Herstellung der Produkte des Unternehmens notwendig ist, so Schwegmann. Abgegeben wird das von Remmers nach WHO-Rezeptur gefertigte Desinfektionsmittel ausschließlich an Rettungsdienste, medizinische und öffentliche Einrichtungen, nicht aber an Privatpersonen und gewerbliche Kunden. ba






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