Sahco Hesslein: Notbremse gezogen

Geschäftsführer Christoph Häußler hat für Sahco vorsorglich Insolvenz angemeldet. Photo: Klaus Leonhard






Der Textilverlag Sahco Hesslein (Nürnberg) hat am vergangenen Donnerstag (8. Februar) Insolvenz beim Amtsgericht Nürnberg angemeldet. Nach Angaben der Geschäftsführung sei dies „vorsorglich“ geschehen. Das Unternehmen sei nicht verschuldet und bei guter Liquidität, betont Geschäftsführer Christoph Häußler. Vielmehr sei man diesen Schritt frühzeitig gegangen, da sich das Traditionsunternehmen neu aufstellen müsse. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Dr. Harald Schwartz bestimmt.
Die Gründe für die Insolvenzanmeldung seien Umsatzrückgänge, unter denen die gesamte Textilbranche leide. Der Fachhandel werde immer schwächer, so Häußler. Sahco habe einen Exportanteil von 80 Prozent, die Wirtschaftskrisen in vielen Ländern Europas seien mit ein Grund für die Rückgänge. Sahco gilt eigenen Angaben zufolge weltweit als exclusiver Anbieter und „veredelt mit klassischen, zeitgenössischen oder avantgardistischen Stoffen sowie Tapeten, Teppichen und Accessoires jedes Interieur“. Sahco-Produkte finden sich in den schönsten Privathäusern der Welt, in exklusiven Hotels, in Residenzen und Schlössern, auf Luxusyachten und an berühmten Filmsets.
Das 1831 von Samson Abraham Hesslein gegründete Unternehmen beschäftigt aktuell etwa 80 Mitarbeiter in Nürnberg und weitere 20 bei ausländischen Tochterunternehmen. Der Geschäftsbetrieb gehe erst einmal unverändert weiter, die Mitarbeiter blieben alle an Bord: „Wir werden alles tun, die Firma wieder wettbewerbsfähig zu machen“, so Schwartz.






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