Schwinn: Insolvenz in Eigenverwaltung
Oliver Hoffmann, Geschäftsführer der Schwinn Beschläge GmbH (Ober-Ramstadt), hat Mitte Dezember 2019 den Gang zum Amtsgericht Darmstadt angetreten und ein Plan-Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt.
Der vorläufigen Eigenverwaltung hat das Gericht stattgegeben. Rechtsanwalt Ole Brauer von der Elsässer Restrukturierung GmbH, München, wird die Geschäfte des Unternehmens gemeinsam mit Oliver Hoffmann während des Verfahrens leiten. Die in der insolvenzspezifischen Liquiditätsplanung und -steuerung erfahrenen Geschäftsführer zeigen sich zuversichtlich, über eines der vielen Sanierungsszenarien den Möbelzulieferer wieder auf solide Füße stellen zu können.
Das Unternehmen will den bereits eingeschlagenen Restrukturierungskurs fortsetzen. In den vergangenen Monaten wurden bereits Maßnahmenpakete beschlossen. So hat im Mai 2019 Schwinn den Standort Weimar geschlossen und die Zamak-Produktion komplett nach Polen verlagert. Dieser Schritt habe zur langfristigen Sanierung aber nicht ausgereicht.
Als Ursachen für die Zahlungsunfähigkeit gibt Hoffmann nun vor allem organisatorische Probleme im Werk Krakau an. Dieses sei von den Kapazitäten her aber gut aufgestellt, um die positiven Auftragseingänge aus dem Jahr 2019 zu decken.
Mit dem Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung stünden jetzt auch weitere Instrumente zur Verfügung, um das Unternehmen zügig auf die veränderten Marktbedingungen und Erfordernisse anzupassen. Die Unternehmensleitung der Schwinn Beschläge hat einen Insolvenzplan vorgelegt, der die Wettbewerbsfähigkeit belegt und vielversprechende Ansätze bietet, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens langfristig wiederherzustellen. Als Sachverwalter bestellte das Amtsgericht Rechtsanwalt Dr. Jan Marcus Plathner (Frankfurt/Main).
Wie das Unternehmen bestätigt, wird Schwinn in jedem Fall zu den Ausstellern der ZOW vom 4. bis 6. Februar 2020 in Bad Salzuflen gehören.