Umweltfreundliche Gerbung mit Innovationspreis ausgezeichnet






Ein abwasserfreies und chemikalienreduziertes Gerbverfahren für Leder wurde vor kurzem mit dem Nicolaus August Otto Preis für Innovation der Stadt Köln ausgezeichnet. Der Kölner Gerbmeister Helmut Geihsler erhielt den Preis zusammen mit seinen Miterfindern, Manfred Renner und Prof. Eckhard Weidner von Fraunhofer UMSICHT (Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik). Das innovative Verfahren nutzt verdichtetes Kohlendioxid anstelle von Luft. Das spart laut Fraunhofer Institut im Gerbschritt Abwasser, Chemikalien und Zeit.

Bei der konventionellen Gerbung werden die Häute in rotierenden Gerbfässern in einem Zeitraum von zwölf bis 24 Stunden mit einer Wasser-Chrom(III)-Salz-Lösung in intensiven Kontakt gebracht. Zuvor müssen die Häute im Prozessschritt „Pickel“ mit Säuren behandelt werden, um den Gerbstoff optimal aufnehmen zu können. Das Gerbfass ist im konventionellen Prozess zur Hälfte mit Gerblösung und Häuten gefüllt. Das halbe Fassvolumen ist mit Umgebungsluft gefüllt. Diese Luft wird in dem ausgezeichneten Gerbverfahren durch verdichtetes Kohlendioxid (CO2) ersetzt. Durch den hohen resultierenden Druck gelangt bei dem neuen Gerbverfahren der Gerbstoff Chrom in kürzerer Zeit in die Fibrillarstruktur der Haut und vernetzt sich dort. Dadurch ist es möglich, die Gerbdauer um den Faktor vier bis zehn zu senken, über 95 Prozent chrombelastetes Abwasser einzusparen und den Gerbstoffeinsatz (Chrom) um bis zu 50 Prozent zu senken. (db)






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