VDM: Möbelindustrie trotzte 2020 der Pandemie
















Jan Kurth rechnet für 2020 mit einem Branchenminus von 4 Prozent. Photo: VDM



Auf einer Online-Pressekonferenz am 20. Januar zeichnete Jan Kurth, Geschäftsführer des VDM-Verbandes der Deutschen Möbelindustrie und der Möbelfachverbände (Herford/Bad Honnef) ein insgesamt zufriedenstellendes Bild der Branchensituation, machte aber auch auf deutliche Unterschiede in den einzelnen Segmenten aufmerksam.


Wie Kurth informierte, erzielten die deutschen Möbelhersteller in den ersten elf Monate 2020 nach Angaben der amtlichen Statistik einen Umsatz von 15,8 Milliarden Euro – ein Minus von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dagegen verbuchten die Küchenmöbelhersteller im Zeitraum Januar bis November 2020 einen kräftigen Umsatzanstieg um 3,7 Prozent auf rund 4,9 Milliarden Euro und entwickelten sich damit wesentlich besser als andere Segmente. Eine weitgehend stabile Umsatzentwicklung registrierten die Hersteller von Polstermöbeln, deren Umsätze minimal um 0,4 Prozent auf rund 830 Millionen Euro zurückgingen. Dagegen fiel die Umsatzentwicklung beim größten Segment der Möbelindustrie – den sonstigen Möbeln und Möbelteilen – mit minus 8,1 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro negativer aus als im Branchendurchschnitt. Die Büromöbelindustrie wies mit einem Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro ebenfalls ein deutlich negatives Ergebnis aus (minus 11,7 Prozent). Die Hersteller von Laden- und sonstigen Objektmöbeln lagen um 8,5 Prozent unter dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 1,7 Milliarden Euro. Die Matratzenindustrie wies ein Umsatzminus in Höhe von 4,2 Prozent auf rund 690 Millionen Euro aus.


Nach internen Erhebungen der Fachverbände stiegen - so Kurth - die Auftragseingänge in der deutschen Wohnmöbelindustrie von Januar bis Dezember 2020 signifikant um 14,1 Prozent und in der Küchenmöbelindustrie um 11,8 Prozent. Auch in der Polstermöbelindustrie wurde ein deutlicher Anstieg um 5,5 Prozent registriert. Die im Vergleich zur amtlichen Statistik deutlich positiveren Ergebnisse seien laut Angaben von Kurth vor allem auf den guten, um einen zweistelligen Prozentsatz verbesserten Auftragseingang in den Monaten November und Dezember zurückzuführen, welcher sich erst im ersten Quartal 2021 in den positiven Umsätzen niederschlagen dürfte. Ein weiterer Grund ist die Einbeziehung der ausländischen Produktionsstätten deutscher Hersteller sowie der deutschen Vertriebsgesellschaften ausländischer Hersteller, die von der amtlichen Statistik nicht erfasst werden.


Für den Außenhandel liegen bislang nur Daten zu den ersten zehn Monaten vor. Sie zeigen, dass die deutschen Möbelexporte im Zeitraum Januar bis Oktober 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro sanken. Die deutschen Möbelimporte entwickelten sich laut Angaben von Kurth im gleichen Zeitraum mit einem minimalen Plus von 0,6 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro leicht positiv.


Für das Gesamtjahr 2020 rechnet der Geschäftsführer des VDM mit einem Umsatzminus von rund 4 Prozent. Der Umsatz wird voraussichtlich rund 17,2 Milliarden Euro erreichen. ba


 




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