VDM-Präsident Duffner dringt auf Herkunftssiegel bei Möbeln






Elmar Duffner, Präsident des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie (VDM), monierte bei der Jahres-Wirtschaftspressekonferenz des Verbandes am 9. September 2013 in Köln, dass die Möbelbranche von der ungebrochenen Konsumlust der Deutschen und dem anhaltenden Renovierungsboom nicht zu profitieren verstehe. Zwar werden wegen dieser regen Bauaktivitäten die Möbel-Umsätze steigen und damit für 2013 am Jahresende wohl nur ein leichtes Umsatzminus von etwa zwei bis drei Prozent zu Buche stehen. Entscheidender aber sei, dass der Handel bislang "nicht den dringend notwendigen Ausstieg aus der Verramschungsschiene" finde. Angesichts schwächelnder Exporte ins europäische Ausland und anhaltendem Importdrucks aus dem asiatischen Raum sei es notwendig, dass auch markenlose Möbel mit Herkunftssiegeln wie "Made in Germany" oder "Made in China" versehen würden.
Die von Duffner referierten Zahlen im einzelnen: Die Segmente der deutschen Möbelindustrie entwickelten sich im ersten Halbjahr 2013 durchaus unterschiedlich. Die deutsche Büromöbelindustrie wies mit einem Umsatz von rund 950 Mio. Euro ein negatives Ergebnis aus (-2,9 Prozent). Die Ladenmöbelhersteller lagen dagegen um 7,3 Prozent über dem Vorjahreswert und erzielten einen Umsatz von rund 760 Millionen Euro. Die Küchenmöbelhersteller verzeichneten einen leichten Umsatzrückgang um 1,7 Prozent auf rund 2,1 Mrd. Euro. Einen deutlicheren Rückgang mussten die Hersteller von Wohnmöbeln verkraften, deren Umsätze von Januar bis Juni 2013 um 6,6 Prozent auf rund 3,8 Mrd. Euro zurückgingen. In diesem Wert enthalten sind auch die Polstermöbel, deren statistische Entwicklung vvom VDM jnicht mehr separat ausgewiesen wird, weil die amtlichen Zahlen hier derzeit nicht verlässlich sind. Interne Erhebungen des Verbandes der deutschen Polstermöbelindustrie deuten ebenfalls auf einen Rückgang in diesem Segment hin, der aber geringer ausfällt als bei den Wohnmöbeln insgesamt. Zum negativen Ergebnis tragen auch die Matratzenhersteller mit einem deutlichen Umsatzminus in Höhe von 10,8 Prozent auf rund 350 Mio. Euro bei.
 
Der Export deutsche Möbel-Export sank insgesamt um 4,8 Prozent auf 4,5 Mrd. Euro. Schmerzliche Rückgänge von 10,2 Prozent verzeichnete insbesondere der Absatz in die EU-Länder. Die Ausfuhren in den wichtigsten Markt - Frankreich - sanken um 13,3 Prozent und auch die Niederlande entwickelten sich mit einem Minus von 19,7 Prozent besonders schlecht. Die derzeitige Marktschwäche in Italien spiegelt sich auch in den um 9,4 Prozent rückläufigen Exportzahlen. Mehr Möbel gingen hingegen nach China (+ 20 Prozent) und in die USA (+ 25,8 Prozent).

In Luxemburg und Österreich verfügen deutsche Möbel mit 68 Prozent bzw. 59 Prozent über den höchsten Marktanteil , Tendenz steigend. In Frankreich - dem größten Exportmarkt für unsere Möbel - stieg der Marktanteil auf 13 Prozent und in Spanien auf 6 Prozent. Der Marktanteil in Großbritannien blieb mit 5 Prozent unverändert. Sogar in Italien kann die deutsche Möbelindustrie einen leichten Anstieg der Marktpräsenz auf rund 3 Prozent vorweisen.
 
Der Rückgang der Möbelimporte um 5,8 Prozent auf 4,95 Mrd. Euro deute darauf hin, so der VDM-Präsident, dass sich die Einkäufer vom sich verteuernden China in Richtung Indien und Thailand wenden.Nach wie vor stamme jedes zweite in Deutschland verkaufte Möbel aus dem Auslan. Die Importquote beträgt 58 Prozent.
 






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