VDM: Preisanpassungen ließen Umsatz steigen




VDM: Preisanpassungen ließen Umsatz steigen














Laut Angaben von Jan Kurth (Hauptgeschäftsführer HDH/VDM) war das Umsatzwachstum der Möbelindustrie 2022 hauptsächlich auf Preisanpassungen infolge der Materialpreissteigerungen zurückzuführen. Photo: VDM



Nach dem erfreulich guten Geschäftsverlauf in der Möbelindustrie während der Pandemie hat die Absatzentwicklung im zweiten Halbjahr 2022 die Unternehmen verunsichert. Die bei Redaktionsschluss vorliegenden Statistiken des VDM-Verband der deutschen Möbelindustrie (Bad Honnef) zeigen eine negative Umsatzentwicklung im Herbst. Im Oktober 2022 lag der Umsatz um 5,3 Prozent unter dem Vorjahr, im November betrug das Minus 2,5 Prozent. Unterm Strich lag bis Ende November der Branchenumsatz um 7,62 Prozent über dem Vorjahr und erreichte einen Wert von 17,38 Mrd. Euro. Für das Gesamtjahr erwartet der VDM daher ein Umsatzplus, das im Bereich von 6 bis 8 Prozent liegt. Gleichzeitig weist der Verband darauf hin, dass das Plus insbesondere auf Preisanhebungen aufgrund der gestiegenen Materialkosten zurückzuführen ist. So betrug die Inflationsrate für Möbel und Leuchten laut Statistischem Bundesamt allein im Dezember 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Bei den Stückzahlen geht der Verband aus diesem Grund für das Gesamtjahr von einem weitgehend stabilen Ergebnis aus.


Den größten Beitrag zum Umsatzplus lieferte 2022 erneut die Küchenmöbelindustrie, die um rund 10 Prozent wuchs und bis Ende November einen Umsatz von 5,86 Mrd. Euro erwirtschaftete. Mit einem Plus von fast 8,8 Prozent kamen die Hersteller von „sonst. Möbeln“ (Wohn-, Ess- Schlafzimmermöbel, Möbelteile etc.) auf einen Umsatz von 8,96 Mrd. Euro. Auch in der Sparte Polstermöbel sah es gut aus: Hier wurde ein Plus von 7,93 Prozent auf 1,02 Mrd. Euro erzielt. Zum Wachstum der Möbelindustrie trug 2022 das Auslandsgeschäft stärker bei als das Inlandsgeschäft. Whren die Inlandsumsätze laut VDM ein Plus von knapp 6,4 Prozent aufweisen, wuchsen die Auslandsumsätze aum 10,2 Prozent.


Was die Geschäftsentwicklung für 2023 anbetrifft, zeigt sich der VDM auf Nachfrage der Redaktion weniger optimistisch und erklärt, dass die Entwicklung im laufenden Jahr noch schwer abschätzbar sei. Die Themen Wohnen und Einrichtungen werden nach seiner Ansicht aber weiter im Fokus der Verbraucher bleiben, da das eigene Zuhause gerade in bewegten Zeiten als Rückzugsort geschätzt werde. Außerdem rechnet der Verband mit einer Stabilisierung der Nachfrage, wenn die Inflation den Peak überschritten hat und die Nachzahlungen bei Energie absehbar seien. Weiter informierte der VDM, dass auch 2023 mit Preissteigerungen bei Möbeln gerechnet werden müsse, da die Materialpreissteigerungen der vergangenen beiden Jahre erst in Teilen weitergeben worden seien.




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