VDM: Zweistelliges Plus im ersten Halbjahr




VDM: Zweistelliges Plus im ersten Halbjahr














VDM-Geschäftsführer Jan Kurth erwartet für 2022 ein Plus von bis zu 8 Prozent aufgrund der Preiseffekte. Photo: VDM



Im ersten Halbjahr 2022 konnten die deutschen Möbelhersteller laut Angaben des VDM - Verband der deutschen Möbelindustrie - (Bad Honnef) ihren Umsatz um 13,4 Prozent auf rund 9,5 Mrd. Euro steigern. Das Umsatzwachstum spiegelt dabei vor allem die gestiegenen Materialkosten wider. Das mengenmäßige Wachstum fiel deutlich geringer aus als das Umsatzwachstum, so der VDM.


Im Monat Juni zeigte sich unterdessen mit einem Umsatzplus von 4,3 Prozent eine abgeschwächte Dynamik. Der Inlandsumsatz habe sich dabei vor dem Hintergrund der guten Nachfrage im Winter der daraus resultierenden hohen Auftragsbestände etwas besser entwickelt als der Export. Die aktuellen Umsätze deutscher Möbelhersteller bewegen sich sowohl im Inland als auch im Ausland deutlich über dem Niveau des Jahres 2019 und somit über den Vergleichswerten vor der Corona-Krise, informiert der Industrieverband.


Im Hinblick auf die Umsatzentwicklung in der ersten Jahreshälfte 2022 gibt es erhebliche Differenzen zwischen den einzelnen Segmenten der deutschen Möbelindustrie. Nach Angaben der amtlichen Statistik verzeichnete die Küchenmöbelindustrie einen kräftigen Umsatzanstieg um 12,4 Prozent auf rund 3,2 Mrd. Euro, sie erwies sich damit erneut als wichtiger Wachstumsmotor der Branche. Den höchsten Umsatzanstieg registrierten die Hersteller von Polstermöbeln, deren Umsätze von Januar bis Juni 2022 um 19,1 Prozent auf 577 Mio. Euro zulegen konnten. Auch die Umsatzentwicklung beim größten Segment der Möbelindustrie – den sonstigen Möbeln (darunter Wohn-, Ess- und Schlafzimmermöbel) sowie Möbelteilen – fiel mit plus 17,1 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro positiver aus als im Branchendurchschnitt. Das kleinste Segment der Branche – die Matratzenindustrie – vermeldete dagegen ein leichtes Umsatzminus in Höhe von 7,1 Prozent auf 336 Mio. Euro.


Sorgen bereitet den Möbelherstellern jedoch die Nachfrageentwicklung in den Monaten Juni und Juli, von der nach Einschätzung des VDM vor allem das untere Preissegment – sowohl im stationären Handel wie auch im Onlinehandel – betroffen ist. Der Auftragseingang brach im Juli deutlich ein: Die entsprechenden Werte lagen in der Küchenmöbelindustrie um 6,7 Prozent im Minus, in der Wohnmöbelindustrie gingen sie um fast 35 Prozent und in der Polstermöbelindustrie sogar um 38,3 Prozent zurück. Bei diesem Rückgang des Auftragseingangs spielt wohl auch die Reiselust eine Rolle.


Es zeichnet sich ab, dass das zweite Halbjahr für die Möbelbranche schwieriger werden wird als die ersten sechs Monate. Für das Gesamtjahr 2022 erwartet der VDM eine leicht rückläufige Mengenentwicklung und einen Umsatzanstieg von 6 bis 8 Prozent aufgrund von Preiseffekten.




Zurück