VDMA: Rückläufige Auftragseingänge bei Textiltechnologien
VDMA: Rückläufige Auftragseingänge bei Textiltechnologien
Die Umsätze der deutschen Mitgliedsfirmen sind nach wie vor auf Wachstumskurs, wie der VDMA Fachverband Textile Care, Fabric and Leather Technologies (München) auf seinem Branchentreff in Stuttgart bekannt gab. So legten die Umsätze im Zeitraum Januar bis August 2023 real um 20 Prozent zu, wobei die Umsätze aus dem Inland um 61 Prozent im Vergleich zum Vorjahr stiegen, aus dem Ausland um 9 Prozent.
Die Auftragseingänge der deutschen Hersteller von Textile Care, Fabric and Leather Technologies hingegen verfehlten laut Verbandsangaben das Vorjahresergebnis im selben Zeitraum um 17 Prozent, wobei die Aufträge aus dem Inland um 7 Prozent, die Aufträge aus dem Ausland um 20 Prozent sanken. Im jüngsten Dreimonatszeitraum Juni bis August 2023 sanken die Auftragseingänge sogar um 37 Prozent, informierte der VDMA Fachverband.
Die deutschen Anbieter von Wäscherei- und Textilreinigungstechnik konnten ihre Exporte in den ersten sieben Monaten im Jahr 2023 um 2 Prozent auf 239 Millionen Euro steigern, wichtigste Exportmärkte waren hierbei Polen, Frankreich und die USA. Auch die deutsche Näh- und Bekleidungstechnik verzeichnete im selben Zeitraum steigende Exporte um 3 Prozent auf 247 Millionen Euro. Die wichtigsten Abnehmermärkte waren Italien, die USA und Frankreich. Die Hersteller von Schuh- und Ledertechnik in Deutschland verzeichneten im Zeitraum Januar 2023 bis Juli 2023 sogar einen Anstieg von 19 Prozent auf 37 Millionen Euro, Hauptabnehmerländer waren die USA, Mexiko und Frankreich.
Im Vorjahr 2022 legten die Exporte der deutschen Wäscherei- und Textilreinigungstechnik um 15 Prozent auf 421 Millionen Euro zu. Die Exporte im Bereich der Näh- und Bekleidungstechnik schwächelten 2022 und sanken um 5 Prozent auf 429 Millionen Euro. Die deutschen Hersteller von Schuh- und Ledertechnik jedoch konnten 2022 ihre Exporte um ganze 25 Prozent auf 59 Millionen Euro erhöhen.
Die italienischen Technologienanbieter konnten 2022 in allen drei Bereichen Zuwächse im Export verzeichnen. Die italienischen Exporte im Bereich der Wäscherei- und Textilreinigungstechnik stiegen 2022 um 2 Prozent auf 442 Millionen Euro und wurden in erster Linie in die Türkei, nach Polen und Bangladesch geliefert. Auch die Exporte der italienischen Hersteller von Näh- und Bekleidungstechnik legten 2022 um 17 Prozent auf 317 Millionen Euro zu. Hauptabnehmerländer waren die Türkei, USA und Bangladesch. Die italienischen Schuh- und Ledertechnikanbieter konnten ihre Exporte 2022 um 9 Prozent auf 309 Millionen Euro erhöhen, Hauptabnehmerländer waren China, Frankreich und Spanien
„Die Stimmung unter den europäischen Herstellern von Textile Care, Fabric and Leather Technologies ist momentan verhalten, die Aussichten ungewiss“, sagte Elgar Straub (Geschäftsführer VDMA Textile Care, Fabric and Leather Technologies). „Die weiterhin angespannte geopolitische Lage, der anhaltende Arbeitskräftemangel sowie die nach wie vor steigenden Kosten für Energie und Vorprodukte belasten die gesamte Branche und bringen Unruhe in die Märkte. Jedoch geben die hieraus stetig steigenden Anforderungen der Kunden an Automatisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit, Hoffnung für einen Investitionsschub und damit eine Verbesserung der Auftragslage.“
Im Rahmen des Branchentreffs wurde der neue Vorstand des Fachverbands für die kommenden vier Jahre gewählt. Günther Veit, Geschäftsführer Veit GmbH, ist erneut in seinem Amt zum Vorsitzenden bestätigt worden, ebenso als stellvertretender Vorsitzender Klaus Freese, Geschäftsführer DESMA Schuhmaschinen GmbH. Ebenfalls als stellvertretender Vorsitzender wurde erstmals Fabrizio Giachetti, CEO Morgan Tecnica Spa, gewählt.