Verbände der Holz-und Möbelindustrie: Tagung zum Thema Cyberkriminalität

Veranstaltung der Möbelverbände in Herford zum Thema Cyberkriminalität in Unternehmen. Photo: VHK/Müller






„Ich bin davon überzeugt, dass es nur zwei Arten von Unternehmen gibt: diejenigen, die schon gehackt wurden, und diejenigen, die noch gehackt werden.“ Dieses Zitat von FBI-Direktor Robert Mueller stand Pate für die von den Verbänden der Holz- und Möbelindustrie (Herford) Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit ihrem Kooperationspartner Allianz-Versicherungs AG initiierte November-Veranstaltung „Unternehmensrisiko Cyberkriminalität“.
Der Workshop in den Herforder Geschäftsräumen des Verbands war mit etwa 30 Gästen aus der Möbelbranche sehr gut besucht. Hintergrund der Tagung bildete die mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung von Geschäftsprozessen wachsende Gefahr für Unternehmen. „Jene sind heute anfällig wie nie zuvor für Cyber-Attacken, Identitätsdiebstahl, Internet-Sabotage oder Datenverlust. Der Schaden durch Attacken von Online-Kriminellen wird auf jährlich rund 50 Milliarden Euro geschätzt“, so teilen die Veranstalter mit.
Der erste Teil der Veranstaltung stand ganz unter den Fragestellungen: Wie verbreitet ist Cyberkriminalität? Welche Risiken entstehen für meine Geschäftsprozesse und mein Unternehmen? Wo lauern die Gefahren, wie kann mein Unternehmen angegriffen werden? Welche Techniken werden verwendet? Welche Gefahren entstehen durch Mobile Devices? Wie kann ich meine Mitarbeiter für das Thema sensibilisieren? Und – last but not least: Wie kann ich mein Unternehmen wirklich schützen?
Als sachkundige Referentin konnte Dr. Anja Padberg gewonnen werden. Sie ist Mitgründerin und Gesellschafterin der Marcant GmbH aus Bielefeld – ein M2M Solution Provider und Internet Systemhaus mit internationaler Ausrichtung, welches auf Virtualisierungs- und Sicherheits-Lösungen, VPN- und Netzwerkmanagement bzw. -überwachung sowie mobile Lösungen mit UMTS/GPRS für Business- und M2M-Anwendungen spezialisiert ist. Dr. Padberg gab eine Fülle anwendungsspezifischer Empfehlungen für die IT-Sicherheit in Unternehmen. Ihr Vortrag schloss mit einer Livedemonstration zum Passwort-Cracking. Wie einfach erfolgreiches Hacking inzwischen für den Profi ist, war für viele der Gäste bisher unbekannt.  
Rund 70.000 Euro beträgt derzeit der Schadensdurchschnitt eines Hackerangriffs in Deutschland, über 60.000 Fälle wurden im vergangenen Jahr erfasst. Wie hoch liegt jedoch die Dunkelziffer? Mit diesem Aufschlag beklagten im zweiten Veranstaltungsteil Dr. Andreas Fürst und Jens Krickhahn von der Allianz-Versicherung das noch immer völlig unterentwickelte Risikobewusstsein für Cyberkriminalität – gewissermaßen vom Pförtner bis zum Vorstandsvorsitzenden.
Die Vertreter der Assekuranz stellten verschiedene Modelle vor, die maßgeschneidert Versicherungsschutz gegen Cyber-Risiken für alle Kundensegmente anbieten. Wichtige Fragen wie „Warum braucht es überhaupt eine eigenständige Cyberpolice?“ und „Wie reagieren meine traditionellen Versicherungen?“ wurden ausführlich erörtert.






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