VHI: Holzwerkstoffindustrie beklagt Altholzmangel




VHI: Holzwerkstoffindustrie beklagt Altholzmangel














Dr. Jan Bergmann berichtet von einer massiven Verknappung von Altholz. Photo: Barth



Bei einem Pressegespräch anlässlich der diesjährigen Jahrestagung des VHI-Verband der deutschen Holzwerkstoffindustrie (Berlin) gaben Verbandsvertreter dieser Tage ihrer Besorgnis über die künftige Altholzversorgung zum Ausdruck.


Dr. Jan Bergmann (VHI-Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratvorsitzender bei Glunz Arauco) forderte von der Politik, alle Anstrengungen aktuell auf die Transformation zu richten und nicht in ein „weiter so“ zu verfallen. Ein großes Problem sieht Dr. Bergmann insbesondere in der verstärkten energetische Verwertung von Altholz aufgrund der massiv gestiegenen Gas- und Ölpreise. Erschwerend kommt hinzu, dass Gas für die Holzwerkstoffindustrie angesichts gasbasierter Leimsysteme ein wichtiger Rohstoff ist, was die Problematik verschärfe.


Während 2020 die Nachfrage nach Holzwerkstoffprodukten so stark gestiegen war, dass die Mitgliedsbetriebe die Nachfrage nicht mehr befriedigen konnten, haben laut Angaben des VHI ab Mitte 2021 massive Kostensteigerungen bei Holz und den benötigten Chemikalien die Kalkulation der Unternehmen stark erschwert. Der VHI-Vorsitzende richtete daher den Appell an die Politik, endlich in den Krisenmodus zu schalten und sich auf den Fortbestand der Unternehmen zu konzentrieren statt diese durch administrative Aufgaben und Auflagen zu behindern. Auch müsse die geplante Biomassestrategie zügig auf den Weg gebracht werden, damit deutlich wird, dass weder langfristig noch mittelfrstig genug Holz für alle poltischen Ziele vorhanden ist, so Dr. Bergmann.


Nach Ansicht des VHI müssten marktverzerrende Regelungen wie die VOC-Vorgaben der Musterverwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVVTB) beseitigt werden, um in der aktuelle Rohstoffkrise eine Flexibilisierung des Rohstoffeinsatzes zu ermöglichen.




Zurück